Hey V4-Gemeine
vor 2 Wochen die kürzlich erworbene RSV4 BJ 2012 angemeldet, schon steht sie wegen Getriebeschaden auf der Hebebühne und wird nicht mehr bewegt…
Erstmal wieder vorbei mit der Euphorie über das neue Bike :thumbdown:
Will auch kein Mitleid erregen, sondern einfach kurz darüber berichten, um evtl. anderen mit ähnlicher Problematik darüber Aufschluss zu geben.
Erst aber ein kurzer Abriss, wie sich alles geäußert hat. Denn hätte ich eine ausführlichere Probefahrt durchgeführt, wäre der Defekt vermutlich hier schon aufgefallen und ich hätte die Finger davon gelassen… naja hinterher is man immer schlauer :think:
Bike bei einer Privatperson angeschaut und eine kurze 15minütige Probefahrt gemacht, da ich hauptsächlich Augenmerk auf Fahrwerk, Bremsen, Motorcharakteristik und Ergonomie gelegt hatte. (6. Gang wurde aufgrund der langen Übersetzung nicht eingelegt, da er auf dem kurzen Landstraßenabschnitt nicht benötigt wurde)
Soweit auch alles zur Zufriedenheit, also Bike gekauft und kurz darauf abgeholt (Verkäufer wollte sie vorher noch abmelden).
Auf mich dann umgemeldet und letzte Woche die erste Fahrt ca. 1-2h über die Hausstrecke gedreht.
Hier fiel bereits auf, dass der 6. Gang sehr schwierig einzulegen war und ich dachte anfangs ich bin einfach zu unfähig das Aprilia-Getriebe richtig zu bedienen.
Hatte sich aber nach vorsichtigen Versuchen herausgestellt, dass der 6. Gang immer wieder in einem quasi Leerlauf zwischen 5-6 hängen blieb und nicht eingelegt werden konnte (als wäre der Schaltweg nicht ausreichend, um den Gang vollständig einzulegen). Was sich auch mit aktustischen, metallischen Knirsch-Geräuschen bemerkbar machte… als würden die Mitnehmer der Zahnräder aneinander vorbei schreddern.
Somit dann mit Verdacht auf Getriebeschaden zum Rennmechaniker gebracht, um die Gänge sorgfältig auf dem Prüfstand durchzutesten (hier konnte er die Last auf der Rolle variieren).
Und es bestätigte sich der befürchtete Defekt ziemlich schnell, als nach Durchschalten des Getriebes der 6. Gang an der Reihe war.
Diagnose: Schaltgabel defekt, Mitnehmer von Gang 6 völlig abgeschliffen, somit auch die Mitnehmer vom gegenüberliegenden Gang ebenfalls am Arsch.
Die Kupplung ist auch komplett verschlissen. Das kann bei 35.000km aber auch normaler Verschleiß sein und gehört damit einfach gewechselt.
Kostenpunkt für die benötigten Teile liegt über den Daumen gepeilt bei 700-1.000€ + Arbeitszeit
Jetzt werden alle Teile bestellt und dann in ein paar Wochen das Getriebe repariert…
Habe den Vorbesitzer auf den Getriebeschaden angesprochen, er weiß aber scheinbar von nichts… Beteiligung an den Kosten wurde natürlich strikt abgelehnt (und leider im Kaufvertrag auch eine Klausel mit Ausschluss der Sachmittelhaftung enthalten). Sprich die komplette Arschkarte gezogen und bleibe auf den vollen Kosten sitzen…
Hätte ich mal beim Händler gekauft, den hätte ich jetzt in die Gewährleistungspflicht nehmen können
Und wer beim Gangwechsel den Gang nicht rein bekommt und knirschende Geräusche hört, weiß nun, was etwa auf ihn zukommt…
Somit immer gute Fahrt, auf dass eure Technik euch nicht im Stich lässt.
Viele Grüße Bertel
PS: Bilder der defekten Teile kann ich dann demnächst mal nachreichen.