Die RSV 4 und ich

Wie ich zu meiner RSV 4 gekommen bin habe ich bereits in der Vorstellung geschrieben, eine optische Herzensangelegenheit.
Ich war schon immer jemand der schöne Sachen mochte und diese RSV 4 gehört definitiv dazu.

Nachdem also letzten September die RSV 4 ihren Weg zu mir gefunden hat galt es im Winter zu überlegen welche Termine wir fahren wollen.
Technisch stand sie einwandfrei da, von Peter und Bob aufgebaut und durch Peuker und Streeb gewartet war, außer das Fahrwerk revidieren und auf mich anpassen nicht viel zu tun.

Termine Rijeka (Juni) und Spa (Juli) waren gebucht.
Die Zeit vergeht und ich muss dringend noch einen Termin zum eingewöhnen buchen, es war bereits März und ich wollte nicht im Juni unvorbereitet mit der Crew in Rijkea aufschlagen und mir nachsagen lassen, dass ich mit so einem neuen Gerät nicht umgehen könnte. Von wegen mehr Dampf, Elektronik usw. usw. das Geschwätz du bist ja nicht mal drölfzehn Sekunden schneller :smiley:

Die Entscheidung viel auf den 30 April HHR IDM Variante, bin ich schnell da und war ich zumindest schon einmal, also sollte zumindest noch ein wenig Streckenkenntnis vorhanden sein.

Aufgeregt war ich schon Wochen vorher. Quickshifter, Blipper, Umkehrschaltung, Traktionskontrolle und dieser Ultra kurze Kurzhubgasgriff :wtf:
Auf was soll ich mich als erstes konzentrieren, also habe ich mehrer Nächte nachts im Bett gelegen und mit dem Fuß hoch und runter gewippt, bis meine Frau irgendwann mal freundlich nachgefragt hat ob ich noch ganz klar wäre die ganze Nacht mit meinem Bein zu wippen. Auf die Erklärung, ich übe Umkehrschaltung erntete ich nur Unverständnis und den Kommentar ich solle das doch bitte wo anders machen. :problem:

Der Tag rückt näher, ich und mein old ass bastard Kumpel Holger, der es sich nehmen lassen wollte mich auch mal auf einem V4 zu sehen und endlich Rennstrecken Tipps von sich geben wollte, dieser fährt nämlich die schöne Tuono unsere Pater auf der Rennstrecke.
Also hat der sich auf eingebucht und freut sich wie ein Honigkuchenpferd hinter mir her fahren zu können.
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Wir schreiben den 30 April.
Der Wetterbericht zeigt Sonne, Sonne und nochmal Sonne. Geiler scheiß :slight_smile:
Wir sind in der Sammelbox, neben uns das BMW Team um ilya mikhalchik und Kawasaki Weber Racing :crazy:
Da kommt man sich wieder ganz klein vor


Erwähnte ich bereits, dass ich unglaublich aufgeregt war, passt die Sitzposition, habe ich die richtige Wahl getroffen mit dem Motorrad und nicht nur von den Emotionen leiten lassen…
Warmlaufen lassen, Helm an, Handschuhe… Tief durchatmen, drauf setzten… aus der Box los geht’s…
einmal Rauf für 1 und dann nur noch drauf Tippen… Runterschalten ist gleich Hoch, oh man wo gings nochmal lang :open_mouth:

So viel auf einmal im Kopf. Das Adrenalin hat übernommen. ich weiß nicht mehr so viel, außer, dass ich mit einem lächeln aus dem Turn zurückgekommen bin. Verschaltet habe ich mich nicht, das Training nachts im Bett hat sich ausgezahlt. :clap:
Erster Turn ging rum, der zweite auch sowie der dritte…

Bis zum Mittag stand eine Zeit von 1:42,2. Hmm, ich weiß ich wollte nicht auf die Zeiten schauen, aber vor 4 Jahren hatte ich hier eine 1:38,6 mit der RN19. Etwas mehr geht noch…


Zum Mittag mal die Beläge gewechselt, der Reifen geht mit den Titankolben in der M50 Zange schon ganz schön schwergängig. (Merker gemacht, sauber machen und vor Rijeka noch Dichtungen tauschen, nur fürs Gefühl. War nachher auch die Richtige Entscheidung, war ganz schön viel Schmodder da drin und das Rad drehte deutlich freier)
Ein Dank an den BMW Mechaniker, der mir etwas zur Hand gegangen ist mit der M50 Zange. Daheim ging das irgendwie besser ohne Stress und Lederkombi :shh:

Am Nachmittag konnte ich mir auch noch etwas mehr aufs fahren konzentrieren und etwas Gedankenkraft vom Schalten und fühlen abzweigen.
Das Gerät geht schon ganz gut, auch mit TC 4. Das ursprüngliche Problem beim Beschleunigen, dass ich bei der Rn19 immer hatte, hat das Ding auf jeden Fall nicht mehr, da ist schon etwas mehr Dampf dahinter :slight_smile:
An den Gasgriff hatte ich mich noch nicht ganz gewöhnt, daher auch immer noch zögerlich, aber kein Grund hier das Ding gleich wegzuwerfen. Rutschen hatte ich weder vorne noch hinten, das macht Mut etwas mehr zu wagen.
Ach ja der Kollege Old Ass Bastard Holger hatte nichts auszusetzen, da er nicht nur meine Abgase schnüffelte :clap: MUHAHAHAHAAHAH

Ich bin bequeme 52 gezeitete Runden gefahren und konnte jeden Turn voll nutzen. Keine Ergonomie Probleme oder komische Gefühle. Meine hübsche und ich werden weiterhin viel Spaß haben.
Im letzten Turn gelang mir dann noch eine 1:39,6. Damit konnte ich glücklich und zufrieden einpacken und mich auf Kroatien im Juni freuen.


Ich sitze hier nun, nachdem ich bereits aus Kroatien zurückgekehrt bin und werde die Geschichte demnächst weiter führen.
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Schön daß der V4 für Dich passt.

Wünsch Dir weiterthin für lange Zeit viel Spaß mit dem Donnerstuhl,

Gruß Uwe

Immer schön solche Erlebnisberichte zu lesen. Ich selbst habe gerade eine 19er RSV4 für die Rennstrecke aufgebaut. Da ich auf der Strasse die Superpole Tuono mit GP-Shift fahre, brauche ich daran schon mal nicht zu denken… Aber der Rest wird trotzdem ungewohnt.

Freu mich aber auf August und den ersten Einsatz mit ihr in Rijeka. Mit der alten RSV Mille war das schon cool letztes Jahr aber jetzt wird nicht mehr gekleckert :slight_smile:

Dir viel Spass mit deiner Bella

War letztes Jahr auch in Rijeka, ich brauchte nur die Gänge 3 bis 6, ausser beim losfahren. Sehr schön und flüssig zu fahren.
Gruß Andy 007

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Ich mache mal einen Sprung
Rijeka 4 tage kommt noch.

Ich bin gerade aus Spa gekommen und muss sagen, eine wirklich imposante Strecke.
Das betrifft nicht nur die Strecke, sondern auch die Anlage. Hier sieht man, dass F1 und diverse Veranstaltungen Geld bringen.

Es standen zwei Tage im „schönen“ Belgien an.
Mitte Juli, es ist Sommer und das sollte auch in Belgien angekommen sein. Irgendwie schien es nicht so gewesen zu sein.
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Der Wetterbericht sagte bereits seit Tagen, dass es eher Herbst oder Frühling sein sollte. 12 Grad und Regen. Mit etwas Glück am Nachmittag trocken. (Tag 1 Freitag)

Da stehe ich nun am Freitag, Regenreifen hab ich dabei, aber die habe ich seit Jahren dabei und nicht genutzt, da es immer irgendwie abgetrocknet hat.
Also los gehts. Warten und in den Himmel schauen, abwechselnd überlegen ob ich nicht doch wechseln sollte (habe ja keinen zweiten Felgensatz, also immer mit etwas aufwand verbunden)
Ach was, ab der Mittagspause kein Regen mehr und dann 15:05 trocken und ich fahr mit slicks.

14:15
Die Wolke kommt näher und näher
14:25
Die wird doch nicht…
14:30
Es fängt an zu Niesel, Nebel zieht auf.
14:45
Jap, sie wollte und konnte. Es regnet.
Damit war der Tag besiegelt und ich widmete mich sozialen Kontakten (Bier)

Tag 2 (Dienstag)
Es kann nur besser werden

Heute morgen voller elan ans werk…
Es hatte den ganzen Abend nicht geregnet, aber 10 Grad sind schon echt mies. Aber ich bin guter Dinge.

Die Strecke…
Das ist doch nen Witz, auf dem Weg zu Eau Rouge hoch überall noch feuchte Flecken, das kann im Wald ja nicht besser werden. Aber ok. Slicks sind vorgeheizt, dann besichtige ich die Strecke im ersten Turn mal.
Streckenkentniss =0, weil 7 km hab ich mir auch mit youtube videos nicht merken können.
Neben dem suchen ob das jetzt eine rechts oder links Kurve ist, die zu oder aufmacht, noch nach nassen stellen Ausschau halten, im Hinterkopf behalten, dass ich Umkehrschaltung inkl. Blipper habe. Man oh man, das ist ganz schön viel Denkarbeit.

Wir befinden uns in Runde 2 des ersten Turns …
… Rechts links Kombi vor Start Ziel, 1 gang kurve, vor mir jemand noch langsamer als ich und beim runterschalten nicht genug zug gehabt und da bin ich im leerlauf, macht ja nix hast ja blipper, gesagt getan der erste Gang war drin (natürlich ohne Kupplung), und der ich schaue verwundert wie mein Motorrad an ihm vorbei rutscht… :face_with_rolling_eyes::face_with_rolling_eyes::face_with_rolling_eyes::face_with_rolling_eyes:

Nachdem ich das Motorrad aufgehoben und die Box gefahren habe, war ja nicht weit, erstmal tierisch über mich aufgeregt.
Dumm wie Brot

Knie blau, Oberschenkel blau (Weil Motorrad auf dem besagten Bein gelandet ist) Schürfwunde am Knie bravo, brennt wie Hölle.

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte mal dem Motorrad gewidmet.
Alles trocken, nix abgebrochen. nix krumm.
Bravo, mein Knie hat beste Arbeit geleistet und mein Motorrad beschützt.
Nach 30 Minuten stand sie wieder fahrbereit da. (Kleinigkeiten gerichtet)

Nächster Turn, Lederkombi an. Puh das tut schon bissel weh aber, wenn ich schon für 2 tage ein halbes Vermögen ausgegeben hat setze ich den zweiten Tag nicht auch noch aus und ich wollte ja wenigstens mal im trockenen gefahren sein, denn jetzt war es trocken. (immer noch kalt, aber hey)

Also turn 2 ab aufs mopped, es gilt Gruppe b zu halten… Es sind ja nur 315 Leute anwesend, so schwer kann das ja nicht sein in die top 140 zu fahren :man_shrugging:
2:54, xx haben dazu auch ausgereicht.

in der Mittagspause kühlen, Wunden lecken und auf den Rest des Tages freuen.

Wenn man sich dann so langsam mal traut Richtung Eau Rouge etwas länger stehen zu lassen und in die Kompression zu fahren merkt man schnell, das ist schon echt eine heftige Steigung. :smiley: :smiley: drückt dir ganz schön die Luft aus den Lungen :face_with_tears_of_joy::face_with_tears_of_joy:

Für das erste mal und schmerzendem Knie bin ich glücklich, dass ich den Tag noch nutzen konnte.
Ich bin mit einem lächeln zurück gefahren und einer Zeit von 2:44,9xx

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