Hinterer Bremssattel

Hallo Zusammen,

Bin gerade dabei die Bremsanlage zu revidieren und bei dem hinteren Bremssattel auf folgendes Problem gestossen.

So wie es ausschaut hat sich die Trägerplatte von dem Bremsbelag in den Sattel und den Stift eingearbeitet… siehe Bilder.

Es ist eine 2012er APRC. Die hintere Bremse scheint die letzten 7 Jahre auch nicht gewartet worden…

Wie kritisch ist das im Hinblick auf die Funktionalität? Bitte um konstruktive Ratschläge…

Danke euch Leute
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N’Abend!
Ich würde das Bild Deines Bremssattels mit einem gut gebrauchten Kupplungskorb vergleichen. Diese weisen oft auch ähnlich ausgeprägte Setzspuren der Reibplatten auf. Bei der Kupplung leidet das saubere Ein-/Ausrücken darunter.
Bei dem Bremssattel ist es denke ich funktional nicht allzu wild, da der Belagträger ja in der Regel genug Spiel im Sattel hat. Ich würde dennoch den Stift ersetzen und versuchen die Vertiefungen am Sattelkorpus etwas zu egalisieren. Jetzt vielleicht nicht gleich mit der großen Lösung Überfräsen (Kirche im Dorf lassen…), aber vielleicht kontrolliert mit dem Dremel etwas Grat abtragen. Bei all der Überlegung (Rep.-Satz Kolben, Belagstift und die Arbeit)stellt sich dann aber die Frage ob man sich nicht vielleicht gleich einen guten Gebrauchten in der Bucht ersteigert.
Vielleicht können ja auch unsere Werkstattprofis hier ein Statement abgeben, ich bin nur ein unbedeutender TÜV-Ing… :wink:

Grüße!

Roman

Das Problem trat schon bei den V2 Modellen auf und wurde anscheinend bis dato nicht gelöst.

Ich war damals auch betroffen und habe lediglich mit einen neuen Stift besorgt und diesen mit einer Kupfer Paste eingestrichen und seitdem war immer ruhe. Ich kenne auch Fälle, wo der OEM Stift gegen einen aus Titan getauscht wurde…

Rick spricht wahr. Ein Problem aller Aprilia, Ducati und anderer Italiener, die diesen Bremssättel unterhalb der Schwinge montiert haben.

Durch eine unheilige Kombination aus geringer Nutzung (Belag immer an der gleichen Stelle), Vibrationen, Dreck und Korrosion arbeitet sich der Belag eine Kerbe in den Stift. Damit hängt er dann zu tief und berührt das Gehäuse des Sattels und arbeitet sich die Kerbe wie bei dir.
Effekt ist unter anderem, dass man sich einen Wolf arbeitet beim Entlüften. Es bremst trotz allen nicht ordentlich. Nicht weil noch Luft im System ist, sondern der Belag sich nicht mehr horizontal bewegt, sondern an der Kante der Kerbe „kippt“.
Wenn man das nicht weiß, geht eine Menge Bremsflüssigkeit, Nerven und Bier durch :goblin:.

Dein Bremssattel ist aber noch zu retten, da die Kerben im Gehäuse noch gering sind.

  1. neuer Stift
  2. Belagplatte so abfeilen, dass ausreichend Abstand zum Gehäuse ist. Das geht, da die Platte rundum ca. 2,5 mm größer ist als der Belag
  3. Kerbe im Sattel glätten
  4. In Zukunft sauber halten und auf freie Beweglichkeit der Beläge achten. Vor allem die Kombination aus Strassendreck, Nässe und Bremsabrieb kann einen betonharten Steg auf dem Stift bilden, so dass der Belag auf dem Stift „fixiert“ wird. Und dann geht’s wieder los :detective:

R.

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Ich hab den hinteren Sattel meiner 2018er Tuono aus den o.g. bei 7700km ausgebaut und bereits nach dieser kurzen Laufleistung solche Verschleißspuren am Bremssattel gefunden.
Meine bisherigen Gegennmaßnahmen:

  1. Mit ist aufgefallen, das die Feder, die den Stift vorspannt extrem viel Zug hat. Daher habe ich diese etwas verbogen, damit weniger Spannkraft anliegt.
  2. Kerbe im Sattel geglättet
  3. den Belag an dieser Stelle (nur dort wo die Kerbe im Sattel entsteht) mit Kupferpaste bestrichen.

Werde die Beläge nun be jedem Refenwechsel raus nemen und die Sache beobachten.

Das Abschleifen der Belagplatte habe ich noch nicht gemacht, aber wenn das die Lebesdauer des Sattels erhöht werde ich es beim nächsten Reifenwechsel in Betracht ziehen.

Hey Leute,

vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Werde das mal genauso angehen,

By the way: wo kann ich am besten originale Ersatzteile beziehen - z.B. den Stift?
Forumshändler Knoderer?


Danke euch
Gruß
Saftschubse

https://mcet.de/eshop/de/de-Ersatzteile-Bremszangen

Morgen

Ich habe Alain angefragt wegen dem Stieft und Beläge.

Es gibt sogar Carbon beläge.

Der kann sowas auch besorgen.

Kollege von mir hatte Problem beim Radwechsel auf der Rennstrecke.
Bis wir gesehen habe das der Haltestift so stark verbogen war, das die Bremsbeläge nicht mehr zurück gingen.

Er hat unterschiedlich dicke Bremsscheiben und mit dem Schraubenzieher ging das extrem schwer zurück.

Seit dort sag ich mir sowas gehört in meine Ersatzteilkiste.

Alain ist aktuell gerade drann das zu klären will jemand mit bestellen, können ja Sammelbestellung machen?

Nur idee.

Gruss Martin

Dann würde ich mich anschließen und einen Stift nehmen…

Danke

Hey Leute,

Nun hätte ich noch eine Frage zu der hinteren Bremspumpe B044586.
Wie ist die genaue Brembo Bezeichnung?
Gibt es zu der Pumpe ein Reparaturkit, also Dichtungen?

Danke euch

Mein hinterer Bremssattel sieht auch alles andere als gut aus. Bei mir lagen im Kolben sogar Bruchstücke rum :open_mouth: … aus welchem Material ist der Kolben (Kunstoff)?! Also ich wäre auch an einem Rep. Kit mit Dichtungen, Stift und Kolben interessiert. Wie heißt der hintere originale Bremssattel?

Ich muss nochmal nachhaken. Ich würde gern alle drei Bremssättel überholen. Für die vorderen beiden M4 Bremssättel habe ich jeweils schon das Bembo Rep.kit mit der Paste, Staubdichtung und Simmerring. Neue Kolben sind nicht dabei.

Wie reinige ich die Kolben und den Sattel am besten? Kann ich alles im Ultraschallbad mit Aluminium- und Druckgussreiniger reinigen oder kann man sich die Anschaffung des Reinigungskonzentrats sparen und stattdessen alles lieber mit Wasser und Spülmittel reinigen?

Welche Bezeichnung hat der hintere Bremssattel. Für diesen brauche ich noch einen neuen Rep.satz inkl. Kolben, weil meiner sich aufgelöst hat.

Moped ist eine 2011er RSV4 R APRC (falls das relevant sein sollte).

Da ich es relativ eilig habe, weil die Zeit im Nacken sitzt, muss ich nochmal nachhaken.

  1. Wie ist die offizielle Bezeichnung vom originalen hinteren Brembo Bremssattel?
  2. Und, lohnt es sich für die Reinigung ein Konzentrat zu kaufen, um alles im Ultraschallbad zu säubern oder reicht Pinsel und Seifenwasser völlig aus?

Ich brauche ja immer noch den Rep.satz für die Bremszange. Sollte doch einer wissen, was für ein Bremssattel es ist damit man den passenden Satz bestellen kann. Werde ja nicht der Erste sein, der seinen hinteren Bremssattel überholen will.

Dankeschön :slight_smile:

Ja lohnt sich auf jeden Fall. Ich habe ein kleines Profi Ultraschallgerät. Geht alles super sauber, ruck zuck.

Danke für die Info!

So,… um das mal, von meiner Seite aus, zu Ende zu bringen:

Da es keinen Dichtsatz und Kolben in Erstausrüsterqualität gibt habe ich mir einen Rep.satz aus England gekauft.

Als ich heute den Bremssattel auseinander gebaut habe, konnte ich dann auch sehen, dass sich nicht der Kolben aufgelöst hat sondern, dass in den Kolben irgendein Graphit artiger Einsatz drin war der sich aufgelöst hat.

Kennt jmd. diesen Einsatz? Welchen Sinn hat dieser?
Der Belag lag auch nicht am Kolben an, sondern an diesen Einsatz. Vielleicht um die Temperaturbrücke von Belag zu Kolben kappen und um somit die Temperatur besser im Griff zu bekommen?

Na ja, jedenfalls habe ich die neuen Kolben genommen und die haben auch alle gut gepasst, so wie alle Teile aus dem Kit.

Damit ist die hintere Bremse jetzt auch komplett überholt.

Gereinigt habe ich übergings alle Bremssättel in Wasser mit Spüli.
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