Hinterrad Schnellwechselsystem

Mahlzeit :wave:



da mir auf den Trackdays schon lange das ständige wechseln der Räder (bis zu 3 mal am Tag) auf den Sack ging, möchte ich euch mein Low Budget Hinterrad Schnellwechselsystem vorstellen. Vorab ich möchte natürlich nicht die vorhandenen Lösungen die hier oder im Nachbarforum schlecht machen, diese sind natürlich enorme Hilfen beim wechseln des Hinterrades gegenüber dem Standard. Dennoch wollte ich ein System wo das Hinterrad komplett in einer Führung/Halbschale vorpositioniert wird, und lediglich nur noch die Steckachse eingeführt werden muss. Also ohne händisch die Felge anzuheben oder ein Stück Holz unterzulegen das man die Steckachse einführen kann. Des Weiteren war mein Anspruch dass die originale Steckachse mit der rechten Kettenführung gleichzeitig als Spannelement fungiert, und so die originale Radbolzmutter mit Ausgleichscheibe keine Verwendung mehr findet. Sozusagen aus drei Teile mach eins! 2 Teile die nicht mehr beim Hinterradwechsel demontiert und wieder montiert werden müssen.



Aber seht selbst

[media]https://www.youtube.com/shorts/_eHMDivjMXQ[/media]



Ein ganz großes Hauptaugenmerk war das alle Bauteile im Serienzustand verbleiben, also das es keine Bearbeitung wie Fräsarbeiten/Schweißarbeiten… an der Schwinge, Felge sowie an der Steckachse erfordert. Leider geling mir das an der originalen Steckachse nicht ganz. Nach dem ersten richtigen Trackday test habe ich nochmal die Bohrung sowie die Einlauffasen am Bremszangenhalter vergrößert und an der Steckachse der Außendurchmesser um 0,1mm verringert. Da im heißen Zustand die Steckachse in der Felge durch die verbauten Lager und Distanz mitdrehte und festhing, und diese sich erst durch leichte Gummihammerschläge löste.



Vor 1 Woche habe ich das ganze nochmal auf der Renne getestet und jetzt geht der Hinterradwechsel ganz stressfrei und ohne Schlagschrauber in unter 2 Minuten. Die andere <1 Minute wird noch benötigt, wenn man den Kettenradträger und Distanzscheibe von der einen Felge zu andere Felge wechselt.

Aber Insgesamt macht so der Hinterradwechsel wieder Spaß :stuck_out_tongue:

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Schaut gut aus :+1:
Wann kommt es auf den Markt???

Genau. Sieht gut aus. Sag bescheid wenn es kommt. :+1:

/Jan

Richtig gut gemacht. Gratuliere!!!

Gruss aus der Schweiz
Peter

Mahlzeit,

danke für eure Interesse :stuck_out_tongue: . Noch ein kleiner Nachtrag, ich habe das System für meine 12er RSV4 mit der kurzen 2009-2015er Schwinge konstruiert. Ich werde das Schnellwechselsystem heute noch jemanden hier aus der Forum zuschicken, und derjenige wird es dann nochmal separat an einer 16er und 18er RSV4 testen. Ich hoffe das es da auch beides mal funktioniert. Danach kann ich mehr sagen.

Gruß

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Das sieht schon alles super und einfach aus. Hast du die komplette Achse um 0,1mm abgedreht? Oder wie darf ich mir das vorstellen?

Abgedreht darf man eigentlich nicht sagen :blush: . Ich habe die Steckachse in die Drehbank gespannt und den kompletten 25Ø mit Schleifpapier nachbearbeitet.

Tag allerseits,

ich möchte mich kurz melden und euch der Stand der Dinge erzählen.
Einsteiger hat jetzt erfolgreich das Schnellwechselsystem bei sich an einer 16er und 18er getestet. Bei ihm ging dies beides Mal mit unbearbeiteter Steckachse :thumbup: . Vielleicht schreibt er auch noch ein paar Sätze hier rein.

Was ich letztes mal noch vergessen habe zu erwähnen ist, das man bei Verwendung von Factory Schmeidefelgen die Wulst innen am ABS Sensorring abgedreht/gefräst oder wie auch immer …… werden muss. Das Problem liegt daran das beim einsetzen des Hinterrades die Biegung des Sensorringes mit der Führung am Bremssattelträger hängen bleibt, und so sich das Hinterrad nur mit Kraftaufwand weiter bewegen lässt. In diesem Foto ist bereits der Sensorring nachbearbeitet, aber die rote Markierungen soll die Störkontur vom Sensorring darstellen
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Und ich habe mich damals noch gewundert warum die Standard Gussfelge immer relativ Problemlos reinging, und die Factory Felge gar nicht, bis ich gemerkt habe das an der Factory Felgen die Wulst vom Sensorring nach außen geht :laughing: .
Bei der Standard Gussfelge muss der Sensorring nicht nachbearbeitet werden, da man diesen um 180 ° drehen kann, sodass die Wulst nach Innen zur Felge steht.
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Hallo V4 Gemeinde,
dann gebe ich hier mal meine Rückmeldung zum Schnellwechselsystem. Armin hat es ja schon geschrieben der Praxistest am letzten Sachsenring Event hat an beiden Bikes sehr gut funktioniert - ich bin bei der Motorrad Technik echt penibel, habe aber zum System keine Beanstandungen. Alle Teile sind hochwertig gefertigt und passgenau.

Das System bringt eine top Vereinfachung des hinteren Radwechsels, allerdings sollten ein paar Punkte beachtet werden.

  • den Sensorring hat Armin schon thematisiert (hab ich bei mir mit dem Schwingschleifer gestuzt)
  • die Mutter auf der rechten Seite sollte penibel fluchtend zur Achse eingestellt werden - die Mutter hat in der Schwingenführung nach oben/unten minimal Spiel. Es geht auch ohne einstellen, jedoch geschmeidiger wenn die Mutter justiert ist.
  • die Sechskantschrauben an der Bremsscheibe sollten gegen ISK Linsenkopf ausgetauscht werden (10.9 mit 18mm Länge) das bringt mehr Platz und weniger störende Ecken/Kanten.
  • den Konus an der Steckachse hatte ich nicht dran, das ging zwar auch, aber mit dem Kunststoffkonus ist es deutlich einfacher
  • ein hauch Graphitfett auf der gesamten Achse macht es auch deutlich einfacher
  • an beide Bremsbeläge sollten Phasen geschliffen werden, damit die Scheibe leichter hinein gleiten kann

Einzig winziger Nachteil, aber nur wenn es Jemand so sehen will, die Kettenspannung kann nicht mehr wie gewohnt eingestellt werden, denn die Strichmarkierungen an der Schwinge sind nicht mehr zu sehen. Muss die Kette nach der Erstjustage nach gespannt werden, einfach die Drehungen merken oder einen Messchieber verwenden - :wink:

Ich kenne den Konstrukteur nur aus dem Forum und vom Telefon, Armin hat mir nach der ersten Kontaktaufnahme ohne Weiteres, sehr spontan und unkompliziert, sein System zum Testen zu gesendet - an dieser Stelle herzlichen Dank

Schöne Zeit :wave:

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Danke Einsteiger für deinen Beitrag :thumbup:

Wie es Peter schon gut erklärt hat, ist es von Vorteil wenn man jede Störkante seitens Bremsscheibe oder Kettenradträger bestmöglich egalisiert. Ich werde jetzt zb. im Winter die 5 Pins am Kettenradträger um die 3 4 mm kürzen
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Und rechts Bremsscheibenseitig werde ich auch mal die Lösung von Peter mit den Linsenkopfschrauben probieren. Evtl werde ich auch eine Bremsscheibe und Sensorring opfern und diese mit einem 90° Kegelsenker ansenken, so dass ich Senkkopfschrauben montieren kann und die Schrauben annähernd mit dem Sensorring versenkt sind.

Ihr seht man kann noch einiges optimieren, aber ich möchte es nur nochmal gesagt haben in dem obigen Video wurde bis auf die verkleinerte Steckachse und dem angepassten Sensorring nichts weiteres modifiziert. Auch die Bremsbeläge waren nicht angefasst oder zuvor voll in den Bremssattel zurückgedrückt. Dies geschieht übrigens ganz automatisch, da man das Hinterrad ein wenig schräg stellen muss das man am Bremssattel vorbeikommt, dabei drückt die Bremsscheibe dann die Beläge in den Sattel zurück. Aber eine Einlauffase an den Belägen anzubringen ist auf jeden Fall nicht verkehrt.

Ich möchte nur mal so nebenbei fragen ob jemand an dem Wechselsystem Interesse hat. Das Set würde aus folgenden Teilen bestehen!
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Einen Preis kann ich leider noch keinen nennen :blush:
Was auf dem Foto fehlt ist der Kunstoffkonus für die Steckachse, Schrauben, Springring! Die rechte Kettenführung-Spannmutter schaut jetzt mittlerweile genau so aus wie im Modell.


Grüßle :wave:

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