Schon lange war mir klar, dass ich diese Story im Forum bringen werde, weil sie schon sehr speziell und vor allem nicht zur Nachahmung empfohlen ist. Aber mir war nicht klar, welches der richtige Zeitpunkt wäre. Es ist die Story unserer RSV4, die nicht so recht das tat, was wir wollten.
Eigentlich hatte ich gedacht, der geeignete Zeitpunkt wäre, wenn das Ding mal läuft. Nur ist sie bis heute immer noch nicht richtig gelaufen!!! :wtf:
Aber da ich nicht bis zum „Sankt-Nimmerleinstag“ warten will, habe ich beschlossen, jetzt einfach damit anzufangen.
Tja, aber wie fange ich an??? Keine Ahnung. Also beginnen wir mal mit der Vorgeschichte:
Im Juli 2017 hatten wir, mein Sohn Christian und ich, wieder mal 3 richtig gute Tage in Brünn mit unserer „alten ZX10R“.
Das Ding lief bestens, die Zeiten waren gut, keine Probleme. Aber die BMW´s, R1´s, RSV 4´s etc rauschten wie immer an längeren Geraden gnadenlos vorbei
Wie gesagt, eigentlich alles gut, aber!!!
Naja, unsere ZX10R war Bj. 05, war fahrwerksmässig natürlich von damals, hatte im Vergleich eher mäßig Leistung und kratzte an 40.000 km. Auf der Heimfahrt gab ein Wort das Andere und wir waren uns einig, dass es Zeit wäre für ein aktuelleres Moped. Aber was
Eine BMW sollte es nicht sein, die gibt es ja wie Sand am Meer. Eine neuere ZX10R wäre ok, aber riss uns nicht vom Hocker. R1, hm, nicht schlecht, aber auch nicht so unser Ding. Eine Duc? Aus meiner Sicht ein ausgequetschter 2 Zylinder, der leistungsmäßig ein 4-Zylinder sein will und es doch nicht ist! Nein danke! Das sicher nicht!
Also, es sollte was fürs Herz sein und etwas was nicht jeder hat. Deshalb fiel die Entscheidung zugunsten einer RSV4, aus unserer Sicht eine 600-er mit 1000ccm. Die Wahl hat sicher begünstigt, dass ich seit 2014 eine RSV4 Factory für die Straße habe und völlig begeistert bin :thumbup: Und Christian ging es genauso nach einem Ausflug mit meiner Factory
Wir waren uns auch schnell einig, dass wir ein rennfertiges Motorrad wollen. Die ZX10R war aus einer günstigen Unfall-Straßenmaschine entstanden und es hatte doch einige Mühe und Zeit gekostet, das Ding soweit zu bekommen, dass damit gute Zeiten herauskamen.
Zudem hatten wir praktisch Erfahrung mit der RSV4. An meiner Straßenmaschine hatte ich nie was gemacht, da ich während der Gewährleistungszeit nichts daran machen wollte und sie außerdem völlig problemlos lief.
Unsere Idee war, kaufen, draufsitzen, vielleicht ein paar Fahrwerksanpassungen machen und Spaß haben!!! :thumbup:
Da sah ich eine Anzeige „RSV4 Factory APRC-WSTK Rennmaschine Ready to Race“!!! :think:
Und die Beschreibung war vielversprechend:
-Motorrad aus 2014
-eingesetzt nur als Trainingsmaschine, nur 4 Trainings gefahren, deshalb auch nur 1500 km
-Motor überarbeitet, knapp 185 PS am Rad und ca. 200 PS an der Kupplung
-Aprilia KIT Racing ECU
-Öhlins Gabel mit Öhlins NIX Cartridge mit Stage3 UmbauKit
-Öhlins TTX MK2 Federbein inkl. hydr. Federvorspannung
inclusive allen Komponenten für die Rennstrecke wie
-Kurzhubgasgriff
-Motorschutzdeckel
-Sturzpads
-Carbon-Rahmenschoner
-Arrow Racing-Krümmeranlage mit Akrapovic Carbon Racing ESD (kurze SBK WM Version)
-Lightech Racing Tankdeckel
-LSL Racing-Rastenanlage
-etc, etc.
Na, das klingt doch schon mal richtig gut und ist eigentlich genau das, was wir suchen.
Also dort angerufen, Fragen geklärt und Besichtigungstermin vereinbart. Der Verkäufer, ein ehemaliger IDM-Fahrer, wohnte ca 500 km entfernt von uns. Egal, wir fuhren hin, schauten das Teil an und die Besichtigung bestätigte eigentlich alles, was in der Anzeige stand, wenigstens soweit wir es von außen beurteilen konnten.
Das einzige was mir nicht gefiel, war, dass der Motor im Leerlauf unregelmäßig lief. Der Verkäufer erklärte mir, dass da nur die Drosselklappen angelernt werden müssten und dass das mit GuzziDiag ganz einfach sei. GuzziDiag, was ist das
Davon hatte ich bis dato nie was gehört, worauf mir der Verkäufer erklärte, dass dies eine Diagnose-Software sei. Aha
Mit Diagnose-Software hatte ich noch nie gearbeitet!? Aber das werde ich schon hinbekommen.
Der Verkäufer bot auch an, dass wir zusammen in eine Werkstatt gehen könnten und dort die Sache sofort behoben werden kann. Nur war es Sonntag Abend und wir hatten noch einen weiten Heimweg. Nach Beratung mit meinem Sohn beschlossen wir, das Motorrad zu kaufen und auch gleich mitzunehmen. So kamen wir Ende Juli 2017 zu unserer RSV4 Rennmaschine
Eigentlich hatten wir ja 2017 gar keine Renntrainings mehr gebucht, da sich bei meinem Sohn Nachwuchs angekündigt hatte. Insofern wäre es auch nicht notwendig gewesen, in 2017 noch eine Rennmaschine zu kaufen. Aber die RSV4 war eben genau das gewesen, was wir gesucht hatten und wir hatten gedacht, dass das die Gelegenheit sei.
Und bald geht´s weiter