How to Master the Desaster - die Story unserer RSV4

Hi Stephan,

glaube mir, ich arbeite dran, dass das so wird :thumbup:

Grüße Rolf

Ja, die Sache ist im Griff und war ganz simpel. Nur muß man draufkommen.

Aber ich will die Spannung jetzt noch nicht rausnehmen :smiley:

Unterdruckschlauch eingerissen?
Vorderer Massepunkt nicht fest?

Bin ich schon gespannt, was deine Ursache war

Und nun??

Teil 2

so, und nun geht´s weiter :smiley:

Wie schon erwähnt, hatten wir ja keine Renntrainings mehr in 2017 gebucht. Auch in 2018 waren wegen dem Nachwuchs eigentlich nur wenige Renntrainings angedacht, aber Mitte Mai 18 wollten wir mal einen Tag nach Hockenheim, um uns mit der RSV4 anzufreunden, und dann Ende September 18 für 3 Tage nach Brünn zum Angreifen.

Insofern gab es für mich auch keinen Grund, an der RSV4 baldmöglichst etwas zu machen. Das mit dem Anlernen der Drosselklappen mit GuzziDiag war laut Aussage des Verkäufers ja nur ein Klacks und der Rest war ja rennfertig!!! Also reichte es ja dicke, wenn ich mich im Frühjahr 2018 mal dran machen würde. Dies kam mir sehr entgegen, weil ich damals sehr wenig Zeit hatte.

Also stand das Ding ein halbes Jahr in meiner Werkstatt, ich lief immer wieder drumrum und freute mich darüber. Im Januar 2018 fing ich dann an, mal die Verkleidung abzubauen und mir das nackte Bike etwas genauer anzuschauen

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Dabei fielen mir ein paar lockere Schrauben auf und ein angeschmortes Massekabel, das zu nahe am Krümmer verlegt war. Naja, muss nicht sein, ist jetzt aber auch kein Problem, obwohl mir schlampig verlegte Kabel überhaupt nicht taugen. Also die paar Schrauben nachgezogen, Massekabel isoliert und vom Krümmer wegverlegt.

Dann ließ ich mal den Motor wieder laufen > Leerlauf immer noch unregelmäßig. Logisch, ich muss ja noch die Drosselklappen anlernen. Allerdings stellte ich auch fest, dass die Ölwanne etwas ölig war :wtf:

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Hm, wieso denn das??? Also Schrauben nachgezogen, die waren tatsächlich locker und Motor wieder laufen lassen. Immer noch ölig!!! Mist, was nun??? Naja, dachte ich, da nehm ich mal die Ölwanne ab und schau mir die Dichtung an. Und siehe da, die sah schon ziemlich gebraucht aus. Die wurde offensichtlich schon öfters verwendet. Macht ein erfahrener Mechaniker denn sowas???

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Aber da lag auch ein Stift in der Ölwanne, so ca 5mm Durchmesser und ca 15mm lang. Ja was ist das denn??? Und wo kommt der denn her??? Und wieso liegt der da??? Wenn bei der Montage etwas runterfällt, schau ich doch nach, wo das Ding ist. So langsam bekam ich den Eindruck, dass da ein Pfuscher am Werk war!!! :crazy:

Zwischenzeitlich hatte ich mit Roland Matthes von WSC Neuss telefoniert, einfach interessehalber, weil ich ja die RSV4 und deren Eigenheiten nicht kannte. Roland riet mir, unbedingt die Ölpumpe zu kontrollieren, weil RSV4-Ölpumpen gerne Kratzer bekommen und dann ausgetauscht werden sollten.
Also, für mich eine gute Gelegenheit, das Innenleben der RSV kennenzulernen. Kupplung raus, Getriebe raus, Ölpumpe raus. Kupplung und Getriebe sehen sehr gut aus; da war ich schon mal sehr beruhigt

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Die Ölpumpe hatte zwei kleine Kratzer, unbedeutend nach Rücksprache mit Roland.
Aber trotzdem, neue rein, wenn das Ding schon mal draußen ist. Aber generell bestätigte mir der gute Zustand der Teile, dass das Bike nur 1500 km hatte, wie in der Anzeige genannt.

Bei der Demontage der Ölpumpe war mir der Mitnahmestift zum Ölpumpenzahnrad aufgefallen, der fast genau den Abmessungen des Stiftes entsprach, den ich in der Ölwanne gefunden hatte. Aha, daher stammt der!!! Da war doch dem Pfuscher von Mechaniker der Stift runtergefallen und anstatt nochmals die Ölwanne zu demontieren und das Ding zu suchen, hatte er offensichtlich einfach einen anderen eingebaut. Übel, übel, so was aus meiner Sicht!!! :blush:

Na gut, wie dem auch sei, neue Dichtungen für Kupplungsdeckel und Ölwanne eingebaut und Motor wieder laufen lassen. Natürlich ist der Leerlauf wieder unregelmäßig, weil… siehe oben. Aber immerhin ist die Ölwanne jetzt trocken!!!

Dann hatte es mir der IRC-Blipper angetan. Als Technik-Freak, der alles optimieren muss, dachte ich, tolle Sache, hoch-und runterschalten ohne Kupplung. Das wär doch was. Und weshalb nicht gleich für Hockenheim einbauen? Der Hockenheim-Termin ist ja eh zum Testen gedacht und in Brünn wird dann angegriffen.

Und den Serienbremsscheiben traute ich auf der Renne auch nicht allzuviel zu. Mit unserer ZX10R hatten wir üble Bremsprobleme gehabt, die sich letztendlich nur durch Einbau von Brembo Supersport Bremsscheiben hatten lösen lassen.

Also kam dslr ins Spiel und bald waren 320-er Brembo Supersport-Scheiben und der Blipper da. Danke dslr, nicht nur für dafür, siehe später.
Der Einbau war kein Problem. Nur wollte ich die Blipper- Steuergeräte nicht an der Airbox befestigen, wie in der Anleitung beschrieben. Denn wenn die Airbox irgendwann mal weg muss, muss das aus meiner Sicht möglichst einfach gehen und dann will ich keine herumhängenden Teile und Kabel haben. Also habe ich alle Steuergeräte im Heck untergebracht.

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Parallel zu den obigen Aktionen hatte ich interessehalber die Fahrwerksgeometrie mit meiner Serien-RSV4 verglichen. Oh, die war aber recht unterschiedlich. Na klar, dachte ich, eine Straßenmaschine und ein Rennmoped ist nun mal was nicht dasselbe. Und ein ehemaliger IDM-Fahrer wird schon wissen, was für eine Geometrie es braucht.
Was mich allerdings besonders erstaunte, war der im Vergleich zu meinem Strassen-Moped sehr steile Lenkkopfwinkel. Naja, dachte ich, agiles Handling ist ja schon klasse und unsere „alte“ ZX10R brauchte echt viel Einsatz beim Umlegen. Warum also nicht??? Trotzdem dachte ich, da frag ich doch mal im Forum nach, was die „alten Hasen“ dazu meinen

https://www.aprilia-v4.de/fahrwerk-f19/rahmen-fahrwerksgeometrie-t146.html#p982

Und bald geht´s weiter :wtf: :wave:

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Wo ein Stift, da auch eine Schraube :fearful_face:

Bin sehr gespannt, was sich sonst noch so findet.
Uops :beer_mug: und :popcorn:sind alle

R.

Schreib schnell weiter … ich brauche Lektüre :wink:

Freut mich dass es dir gefällt, aber leider komme ich erst am Wochenende dazu. Aber dann, versprochen :wave:

Am Wochenende habe ich keine Zeit, erst wenn ich wieder Arbeiten bin. :laughing:

Teil 3

Wenn ihr den Fahrwerks-Fred gelesen habt, wisst ihr schon so ungefähr wie es weitergeht. Aber dort steht logischerweise nicht alles.
Also weiter jetzt:

Ich war natürlich gespannt, was von den RSV4-Freaks für Anregungen kommen würden. Die Beteiligung war groß und es kamen sehr interessante Inputs. Im Prinzip kam heraus, dass das Fahrwerk einer 09-er Einstellung entsprach, aber der sehr steile Lenkkopfwinkel überraschte doch.

Auf meine Frage, was ich mit dem Fahrwerk machen sollte, kam im Prinzip der Rat, einfach mal zu fahren und dann nach Bedarf Änderungen vorzunehmen. Na prima, dafür war ja auch Hockenheim gedacht.

Anfang April baute ich noch einen LightTech Kettenspanner ein, da ich das einfache Nachstellen der Kettenspannung schon bei der ZX10R sehr geschätzt hatte.
Natürlich musste es auch ein Schaltwellenverstärker sein; Technik begeistert mich ja und die Schaltwelle steht bei der RSV4 schon schrecklich weit raus. Hier kam wieder @dslr ins Spiel und besorgte mir die Teile schnell und günstig.
Den LightTech Kettenspanner verschraubte ich mit dem Bremssattelträger, was den Radeinbau sehr erleichtert.

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Die angebauten LightTech Rahmenschoner, die ja nur den Rahmen schützen, mussten Sturzpads von B&G weichen, die über die Verkleidung ragen und schön ins Verkleidungsdreieck passen. Man weiß ja nie!!!

Und die Krümmeranlage, die ja lt. Anzeige eine Arrow Racing sein sollte, war in Wirklichkeit keine, sondern eine LeoVince-Anlage!!??
Naja, was soll´s, ist ja eigentlich egal, LeoVince ist ja auch ganz ok.

Aber ich find eine Akra-Titan-Krümmeranlage schon mega und deshalb schaute ich einfach mal, ob es was günstiges gibt. Und es gab was bei eBay. Eine komplette EVO1 Anlage incl. Schalldämpfer. Wow, sind das schöne Krümmer; so perfekt verarbeitet, schön zu montieren und so leicht! Tatsächlich 2 kg leichter als die LeoVince!!!

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Also hin damit ans Bike. Und jetzt hatten wir sogar 2 Akra-Schalldämpfer, den „normalen“ Race und den gekürzten, der ja schon am Bike war. Auch nicht schlecht, denn auf Strecken mit Lärmbegrenzung könnte der gekürzte schon Probleme machen. Und auf Strecken ohne – da brüllt der kurze ohne dB-Eater so richtig wie es uns taugt!!! Die 2 Dämpfer bekamen noch einen Schleifschutz aus Alu; man weiß ja nie!!!

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Na, so langsam gefiel mir das Bike schon ganz gut. :smiley:

Aber ach du Schei…., die Zeit war nicht stehengeblieben. Inzwischen war es Anfang April und Hockenheim Mitte Mai rückte näher. Naja, sind ja noch 1,5 Monate bis dahin.

Also dann beschäftige ich mich mal mit GuzziDiag, hört sich ja ganz easy an. Also holte ich mir die Software auf den PC und probierte es aus. Es klappte auf Anhieb, aber nur einmal!!! Und danach war ich nicht mehr in der Lage, eine Verbindung zur ECU zustande zu bringen. Also Software wieder runtergeschmissen und frisch draufgeladen. Hurra, es ging wieder, aber wieder nur einmal. Ist doch zum verrückt werden. Wie soll ich denn so die Drosselklappen anlernen??? :open_mouth:

Ihr wisst schon, wie es weitergeht: GuzziDiag wieder runtergeschmissen, wieder draufgeladen. Hurra, es geht wieder, aber wieder nur einmal. Und so weiter und so weiter. Verflucht noch mal, gibt’s doch nicht!!! :open_mouth: :open_mouth:

Also jetzt ein letzter Versuch; ich lasse mir nicht Nachsagen, dass ich nicht alles versucht habe. Vielleicht liegt´s ja am PC??? Also Format C, damit Festplatte blank gemacht und Betriebsssystem neu drauf. So jetzt geht´s endlich, dachte ich. Aber wie gehabt, nur einmal. So eine Kacke!!! :open_mouth: :open_mouth: :open_mouth:

Also OK, jetzt habe ich wirklich keine Zeit, mich mit der Unverträglichkeit zwischen GuzziDiag und meinem PC zu beschäftigen. Und Drosselklappen anlernen geht so nicht!!! Jetzt ist es Mitte April und der Hockenheim-Termin kommt immer näher. Also was tun :question: :question: :question:

Direkt in meiner Nähe ist kein Aprilia-Händler. Hm, ein bisschen Ahnung von Motoren hab ich schon, hab das ja schließlich mal studiert. Und eigentlich kann das ja keine große Sache sein. Vielleicht zieht sie irgendwo Nebenluft.

Also runter mit der Airbox und alle Anschlüsse am Ansaugsystem kontrollieren. Tatsächlich fehlte ein Stopfen an der Messbohrung einer Drosselklappe!!! So was verstehe ich zwar wiederum nicht, schon wieder so eine Schandtat dessen, der das Motorrad aufgebaut hat, aber ich habe wenigstens den Fehler gefunden :thumbup:

Viel schlimmer war aber, dass ich entdeckte, dass Kunststoff-Teile der Saugrohrverstellung gebrochen und geklebt waren. So was geht doch gar nicht!!! Und so werde ich das für Hockenheim sicher nicht lassen!!!

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Also den Verkäufer kontaktiert und ihm gesagt, was das soll. Der war ziemlich erstaunt, weil anscheinend sein Mechaniker der Oberbastler war. Aber immerhin gab er zu, gewusst zu haben, dass Altteile verwendet wurden.

Na gut, jetzt hatte ich schon einiges an dem Bike gemacht (und ich schraube nun mal gerne), da mache ich jetzt kein Fass auf. Ich repariere das und Schwamm drüber. Das wird´s ja dann gewesen sein.

Da jetzt aber der Hockenheim-Termin noch näher war, beschloss ich, einfach die Saugrohrverstellung meiner Strassen-RSV4 einzubauen.

Alles wieder zusammengebaut und Motor wieder laufen lassen. Und was denkt ihr???Alles ok??
Nee, weit gefehlt!!! Der Leerlauf war immer noch unregelmäßig!!! :blush: :blush: :blush:

So, und jetzt??? Den Hockenheim-Termin kann und will ich nicht sausen lassen. Und ich bin mit meinem Latein am Ende. Also bleibt nur noch eins, das Ding muss in eine Aprilia-Werkstatt.

Da rief ich meinen Freund @#ej25 an, der die RSV4 sehr genau kennt und der mich vorher schon immer wieder unterstützt hatte. Bei diesem inzwischen höchst dringenden Fall konnte er allerdings nicht selbst helfen, weil er beruflich stark eingespannt war und ich mir sicher sein musste, dass das Bike in Hockenheim läuft. Er riet mir deshalb, zu einem ca 100 km von mir entfernten Apriliahändler zu gehen, der recht gut ist.

Also dort angerufen, mein Problem geschildert und ihr seid sicher überzeugt, dass der nur auf meinen Anruf gewartet hatte, weil er ja sonst nichts zu tun hat. :lolno: Aber mit Argumenten „wir haben bald einen Rennstreckentermin“ usw. hat eingesehen, dass ich ein wirkliches Problem habe und meinte „dann bring das Ding einfach vorbei und dann sehen wir“. Also sofort am nächsten Tag hin, er schaute sich den Leerlauf an und meinte „da musst du mir das Motorrad dalassen“.

Ich rief jeden Tag an, nervte und fragte nach dem Status. Aber es zog und zog sich. Na klar, er hatte vielleicht nicht nur auf mich gewartet.
2 Tage vor Hockenheim hatte er den Fehler: Die die Steuerzeiten der vorderen Zylinder waren ziemlich daneben und die Stecker zu den Drosselklappen waren vertauscht!? An sich ja nichts großes, aber!!!???
Inzwischen weiß ich, dass es recht schwierig ist, die Stecker zu vertauschen, weil die aufgrund ihrer unterschiedlichen Kabellänge kaum falsch angeschlossen werden können. War der Mechaniker gleichzeitig Pfuscher und Künstler??? Und wieso waren die Steuerzeiten so daneben? Naja, wieder mal schöne Grüße vom Mechaniker!!!

Zudem, meinte der Händler, hätte die Saugrohrverstellung gar nicht funktioniert, weil das Kabel zur Stromversorgung des Steuergerätes gefehlt hatte!!!??? Aber er hätte das Kabel eingezogen und jetzt geht´s.
Aber wieso fehlt da überhaupt ein Kabel???

Aber egal jetzt, wir wollen ja nach Hockenheim. Puh, das war ja gerade nochmals gut gegangen!!! :smiley:

Leider war das Wetter umgeschlagen und genau an unserem Termin war leichter Regen angesagt. Auch das noch, und Regenreifen hatten wir auch keine. Aber Regenreifen wären ohnehin die falsche Wahl gewesen, weil nur zeitweise Regen angesagt war. Aber wir wollten doch unbedingt fahren!!! So ging ich am Vortag von Hockenheim zum Reifenhändler und besorgte Metzeler Sportec M7 RR, die ja bei Nässe relativ gut sind.

Dann ging´s weiter zur hilfsbereiten Aprilia-Werkstatt, das Motorrad einladen und ab nach Hockenheim.

So, jetzt reicht´s für heute mit Schreiben, aber bald geht´s weiter :wtf: :wave:

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Nix Pause! Weiter geht’s

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Ja echt :blush: wir vergessen doch schon langsam wieder wie alles begann :face_with_tears_of_joy:

So, jetzt Teil 4

In Hockenheim wie immer gemütlich am Vorabend angekommen, Vorzelt usw. aufgebaut, dann „Regenreifen“ draufgezogen, weil es ja feucht werden soll, und dann noch die TC kalibrieren. Ging aber nicht!!?? Aber wieso??? Die TC ließ sich einfach nicht aktivieren!!! :angry:

Dies und jenes probiert, im Handbuch nachgelesen. Aber ohne Erfolg. Mist!!! Nimmt das denn kein Ende??? :blush: :imp:

Aber egal, muss ja nicht sein; früher war die TC ja auch im Handgelenk integriert und es ging auch ohne Elektronik. Das mit der TC wird sich schon noch lösen lassen, bisher gab es für alle Probleme ja eine relativ einfache Lösung. :wtf:

Also dann zur technischen Abnahme; die ging ohne Probleme :thumbup: Na also, geht doch :clap:

Dann gemütlich zu Abend gegessen, ein paar Bier und dann ab ins ins Bett. Morgen soll ja der große Tag sein. Das erste Renntraining mit der RSV4 :stuck_out_tongue:

Am nächsten Morgen war die Strecke nur feucht. Also rauf auf´s Bike und raus. Christian machte die Einführungsrunde, kam bei Start/Ziel vorbei, alles lief gut, aber in der Kurve gleich nach Start/Ziel rutschte das Vorderrad weg. Mist, naja, das passiert eben, vor allem bei solchen Bedingungen. Wenigstens ist Christian nichts passiert!!! :thumbup:

Er hob das Bike auf und kam zurück ins Fahrerlager. Ok, nur Auspuffhalter und Raste waren verbogen. Kein Problem, lässt sich ja alles zurückbiegen.

Beim nächsten Turn lief es dann ganz ordentlich. Es war immer noch feucht, also war Vorsicht angesagt, aber Christian konnte den Turn problemlos durchfahren.

Nur der Blipper wollte noch nicht ganz so, wie wir wollten. Aber klar, die Parameter müssen ja optimiert werden. Dies brauchte ein paar Turns, aber dann funktionierte er perfekt. :smiley: Schon geil, hoch-und runterschalten ohne Kupplung.

Zwischendurch kam stärkerer Regen und wir fuhren nicht mehr. War uns doch zu riskant mit unseren „Semi-Regenreifen“.

Danach wurde es wieder trockener. Aufgrund der wechselnden Streckenbedingungen war freies Fahren und Christian nutzte das intensiv.

Am späten Nachmittag schien mir die Strecke so weit abgetrocknet, dass Slicks gehen sollten. Ich wollte gerade Christian Zeichen geben, zum Wechsel reinzukommen, da kam er nicht mehr vorbei??? Mist, was ist los??? Nochmals ausgerutscht, kann ja leicht passieren, oder gar ein technisches Problem :question: :question: :question:

Er kam mit dem „Lumpensammler“ zurück. Ich sah sofort, Christian ok und Moped unbeschädigt, also schon mal kein Sturz. Aber was dann? Dann kann ja nur die Technik versagt haben! Mist :smiling_imp: :imp: :cry:

Also was war passiert??? Ende der Parabolika hatten die Streckenposten plötzlich mächtig weißen Rauch gesehen und Christian bei der Zufahrt auf die Mercedeskurve herausgewunken.

Aber was war die Ursache??? Öl konnte ich nicht sehen, aber der Motor war zwischen den Zylinderbänken unschön braun verfärbt. Hm, das sah nach Kühlwasserverlust aus!!! Aber wo??? Von außen war nichts sichtbar. Grübel, Grübel, aber keine Idee. Was tun :question:

Soll ich jetzt vor Ort Airbox und Drosselklappen abbauen??? Nein, danach war mir nicht zumute. Ist ja jetzt schon 16:00 Uhr. Bis ich alles abgebaut habe, ist das Renntraining ja eh vorbei!!!

Also, was hilft´s, zusammenpacken, nach Hause fahren und Nachschauen :imp: :imp: :imp:

Bilder von Hockenheim habe ich leider keine, da ich reichlich mit anderen Dingen beschäftigt war.

Aber bald geht´s weiter. Und die Story ist noch lange nicht zu Ende :wave:

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Mal ehrlich, ich hätte schon aufgegeben mit dieser RSV4. Soviel Pech gibt es doch nicht.

SHIT
HAPPENS

Es war eben so, dass die Probleme so nach und nach gekommen sind und zunächst im Einzelnen noch relativ leicht zu lösen waren. Aber es kommt ja noch mehr.
Wenn ich das gesamte Desaster auf einmal überblickt hätte, …???
Keine Ahnung, ist aber auch „Schnee von gestern“.

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Ist schon echt ne Leistung so viel Schei… überhaupt zu behalten. Hast dir bestimmt ne Stichpunktliste gemacht :wink:
Ich bin gespannt… bei mir hätte sie wohl schon italienische Betonschuhe bekommen :face_with_tears_of_joy:

Das hat nichts mit Pech zu tun.

Das liegt daran, wenn man von jemandem ein zusammen gebasteltes Bike als neuwertig verkauft bekommt.

Gruß Markus

Genau Markus,

das ist genau das Thema und leider war ich nicht in der Lage, das an Anfang zu bemerken. Und dann kamen die Probleme so peu à peu hoch und blöderweise immer kurz vor einem Event oder währenddessen. Tja, und da habe ich dann immer versucht, irgendwie Abhilfe zu schaffen, damit wir mal zum Fahren kommen.

Rückblickend ist das saublöd gelaufen und ich war nie der Lage, das wirkliche Ausmaß zu erkennen.

Aber meine Devise war und ist immer, Blick nach vorne, die Vergangenheit kannst du nicht ändern.
Und wenn das nicht so gekommen wäre, hättet ihr jetzt nichts zu lesen :laughing:

Es geht bald weiter
Grüße Rolf

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Teil 5

Von Hockenheim zurück, Airbox runter, Drosselklappen weg und was war??? Der Kühlwasserrücklaufwinkel der vorderen Zylinderbank war aus seinem Anschluss raus und dadurch spuckte der Motor logischerweise mit einem Schlag Kühlwasser raus.

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Aber weshalb eigentlich? Ganz einfach: Keine Sicherungsschrauben drin :imp: :imp: :imp:
Und zwar an keinem der beiden Kühlwasserrücklaufwinkel!!! Ist doch eine bodenlose Schlamperei, oder?? Naja, die Perfektion des Mechanikers kennen wir ja inzwischen.

Aber gut, wäre ja schön, wenn Fehler immer so einfach zu finden und logisch erklärbar wären. Ist ja eigentlich wieder nur eine Kleinigkeit. Also neue Winkel mit Dichtungen und die Sicherungsschrauben montiert.

Ansonsten war das Bike ja ok bis auf die TC, die sich nicht aktivieren ließ. Da sich bisher alle Mängel ohne wirklich großen Aufwand hatten beheben lassen, war ich auch diesbezüglich guten Mutes. Was wird schon sein. Wie bei der Saugrohrverstellung wird wohl auch ein Kabel fehlen. Dass der Mechaniker des Verkäufers sehr schlampig gearbeitet hatte, war mir schon klar geworden. :smiling_imp:

Also so was lässt sich ja finden. Also von Pin zu Pin von Stecker zu Stecker alles durchgemessen und geprüft. Hm, mir schien alles ok zu sein. Komisch, was kann es denn sonst sein? Ich war am Ende mit meinem Latein. Und GuzziDiag brachte ich nicht zum Laufen. So, und jetzt :crazy: ???

In meiner Not wandte ich mich ans AF Forum, weil ich wusste, dass es dort einen langen Beitrag über GuzziDiag gibt.
Und ich hatte Glück. Über Umwege kam ich zum Entwickler der GuzziDiag-Software und bei einem Telefonat fand er ganz schnell mein Problem. Hurra, nun lief GuzziDiag und jetzt stand nichts mehr im Weg, mein TC-Problem zu lösen.
Aber weit gefehlt. GuzziDiag zeigte mir die Fehler P0501 und P0502, also war da kein Signal von den Raddrehzahlsensoren?

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Aber weshalb??? Ich hatte doch alle Kabel durchgemessen und demnach war doch alles ok. Trotz aller Messungen konnte ich nicht auf die Ursache schließen. Ich war ratlos. :confused: Was nun :crazy:

Über unser Forum war ich inzwischen auf Peter Kollmer, unseren Forumshändler Zweirad Knoderer aufmerksam geworden.
Da Brünn immer näher rückte und ich den Fehler nicht fand, rief ich Peter an und brachte das Bike zu ihm. Peter nahm sich tollerweise sofort Zeit und wir schauten und die Sache zusammen an. PADS brachte dieselben Fehlermeldungen wie GuzziDiag, aber wir konnten nicht auf die ECU zugreifen, was sehr seltsam war.
Nach einiger Zeit kamen wir zum Schluss, dass die Ursache im Kabelbaum liegen musste.

Ich ließ das Bike bei Peter und fuhr nach Hause. Peter versuchte, mit einem Spezialisten den Fehler zu finden, aber der gab auf mit dem Hinweis, dass der Kabelbaum völlig verpfuscht sei. Es stellte sich heraus, dass der Kabelbaum gestrippt worden war. Aha, der Mechaniker mal wieder :angry: :imp:

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Peter riet mir, nach einem gebrauchten Kabelbaum zu suchen. Also ging ich auf die Suche und fand glücklicherweise recht schnell einen. Da ich gerade weit weg im Ausland war, schickte ich den Link an Peter, der kaufte den Kabelbaum für mich und baute ihn ein. Super Service von Peter, oder :thumbup:

Puh, geschafft, jetzt geht´s. Aber neiiin, es ging nicht. Die TC ließ sich immer noch nicht aktivieren. :smiling_imp:

Natürlich war wieder Zeit vergangen und genauso natürlich war der Brünn-Termin nur noch zwei Wochen weg. Ich fuhr wieder zu Peter und wieder versuchten wir, eine Lösung zu finden. Irgendwas passte immer noch nicht trotz des getauschten Kabelbaumes. Also gingen wir in den „Probiermodus“.

  • Peter baute einen neuen linken Lenkerschalter ein. TC ging trotzdem nicht!

  • Peter tauschte das CLF-Modul, aber die TC ging trotzdem nicht.

  • Peter tauschte das Dash, aber auch ohne Erfolg.

  • Also jetzt noch eine andere ECU und siehe da, die TC ließ sich aktivieren!!! Hm, wie das jetzt??? Na egal, Hauptsache es funktioniert.

Peter gab mir die ECU leihweise mit, damit wir wenigstens in Brünn fahren konnten.

Herzlichen Dank Peter für die tolle Unterstützung und hurra, der Brünn-Termin ist gerettet und alles wird gut :thumbup:

Zufällig traf ich bei Peter noch Hinz , der sehr interessiert mein Bike anschaute und mir ein paar wertvolle Verbesserungsideen nannte. Unter anderem meinte er, dass die B&G Sturzpads den Rahmen beschädigen könnten, da sie ja nur an einer Motorbefestigungsschraube befestigt sind. Hm, da hat er recht. Gut, bei dem Vorderradrutscher in Hockenheim hatten die B&G Sturzpads ja ganz gut geschützt, aber das war eben auch nur ein Rutscher gewesen. Aber wenn es mal zu einem richtigen Einschlag kommen sollte, wer weiß. Also nahm ich gleich die doppelt befestigten Sturzpads von Hinz mit. Danke Hinz dafür und für deine anderen Verbesserungsideen. :thumbup:

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mal zum Ausdruck bringen, dass ich es als echt mega empfinde, dass es in unserem Forum neben einem überaus hilfsbereiten und superkompetenten Händler in der Person von Peter so kreative und nette Leute wie, Hinz , bärchen und ein andere gibt, die uns megageile und nützliche Teilchen in perfekter Qualität und zu erschwinglichen Preisen herstellen. bärchen habe ich zwar damals noch nicht gekannt, da ich noch relativ neu im Forum war, aber er wird zu einem späteren Zeitpunkt noch mächtig in Erscheinung treten.

Ich finde, dass dies ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal dieses Forums ist und ich bin stolz, dabei zu sein und kann nur danke sagen. Allererste Sahne und danke dafür. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Aber wieder zurück zum Thema. Was machen wir denn mit dem Fahrwerk??? In Hockenheim war die Strecke praktisch immer nass gewesen und dadurch kaum Möglichkeit, mal schneller zu Fahren und die Fahrwerkseinstellung zu testen. Zudem hatte es ja andere Themen gegeben, die wir bewältigen musten.

Nach Brünn wollten wir aber eigentlich mit einem funktionierenden Bike gehen und da gehört das Fahrwerk einfach dazu. Peter gab mir Werte für eine Grundeinstellung , wie er die RSV4 einstellt.

Also änderte ich den Schwingenpivot von 2,5 nach oben auf 2,5 nach unten. Das Federbein stellte ich auf 316mm Länge und bei der Gelegenheit baute ich gleich die 17-er Umlenkung ein. Natürlich auch gleich mit Teflonscheiben, weil wenn schon, dann richtig. Beim Negativfederweg erreichte ich nur 15mm und nicht die von Peter empfohlenen 18 bis 21mm. Das verstand ich damals zwar noch nicht, dachte aber naja, schauen wir mal.

Die Gabel steckte ich ganz durch, weil mir der steile Lenkkopf doch irgendwie „spanisch“ vorkam und vorne etwas höher reduziert einfach den Winkel und bringt etwas mehr Nachlauf. Den Negativfederweg stellte ich auf 26 mm, wobei ich gut in dem von Peter empfohlenen Bereich von 25 bis 28 mm lag.

Also alles gut, alle Themen gelöst und frohen Mutes und gut gelaunt fuhren wir nach Brünn. :thumbup: :smiley: :wave:

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