Motor einfahren auf dem Prüfstand

Hallo zusammen

Bei meinem Rennhobel wurde der Motor revidiert und jetzt sollte er eingefahren werden. Auf der Strasse ist das ja nicht so erwünscht :wtf:

Deshalb meine Frage.

Hat das schonmal jemand gemacht und gibt es dazu eine Art Protokoll wie man vorgeht bzw. wie man das macht.

Kann sein dass das schon jemand mal geschrieben hat. Hab nichts gefunden.

Gruss Dex

Was wurde denn revidiert?

Neue Kolben und Ringe auch? Gleitlager und Wälzlager müssen nicht eingefahren werden.

Kannst auch auf der Rennstrecke einfahren.
1 Turn = 6 - 7 u/min
2 Turn = 7 - 8 U/min
3 Turn = Max 10 U/min

Anschließend noch Drehzahlbegrenzer meiden und Spaß haben. Ab dem zweiten Tag Feuer frei.

Vorsichtshalber kann nach dem 1 Bzw. 2 Tag ein Ölwechsel nicht schaden. Aber bei reinem Lagertausch nicht zwingend notwendig.

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Jap Kolben und Ringe. Das komplette Programm.

Hallo Dex

es kommt darauf an wie dein Motor revidiert wurde.
Falls alles wie Serie ist, erzielst du das beste Ergebniss, wenn du auf der Strasse einfährst.
Wichtig dabei ist, keine Vollast über einen grösseren Zeitraum. Ansonsten die ersten 2 Stunden wechselnde Drehzahlen bis zu 60% der Maxdrehzahl und Last bis maximal 50% Drosselklappe.
Die Idee dahinter ist, das man den Kolben Zeit geben will, sich an die Form der Zylinder anzupassen und die Ringe sich einläppen zu lassen. Da im Neuzustand der Wärmeübergang Kolben Zylinder noch nicht optimal ist sollte man den Kolben thermisch überlasten. Das führt zu Druckstellen unrunden Kolbenringen etc. - letztendlich wird der Motor, auch wenn er läuft, so nicht die optimale Leistung abgeben.
Im Kopf behalten, das die höchsten Kolbentempraturen im Bereich der Drehzahl des höchsten Drehmoments auftreten. Gesamteinfahrzeit ca. 1000 km.

Falls der Motor rennmässig aufgebaut ist - höheres Laufspiel, Lagerspiel etc, hat man solche Probleme nicht.
Es genügt dann den Motor ca. 2 Stunden mit wechselnden Drehzahlen und Lastzuständen einzufahren. Danach kann direkt Vollast gefahren werden.

Ein Einfahren auf dem Prüfstand macht nur Sinn, wenn man einen gesteuerten stationären Prüfstand hat, der ein entsprechendes Programm abfahren kann.

Ich hoffe das hilft

Gruss Peter

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Hab mittlerweile schon mehrere neue Motoren eingefahren mit unterschiedlichen Ergebnissen…

Den ersten nach Handbuch, nur 50% DK max 50% Drehzahl für ein paar tausend KM … Ergebnis → schlechteste je gemessene Ducati ihrer Art auf dem Prüfstand eines renommierten Händlers, der auch IDM fährt. Zusätzlich hat der Motor Öl gefressen!

Danach habe ich alle weiteren Motoren mit Last eingefahren. Plötzlich stand eine der stärksten Ducatis ihrer Art auf dem Prüfstand. Ich wurde sogar angerufen, ob die Karre schon abgestimmt sei…

MMn braucht der Motor Last, natürlich nicht Volllast und schon gar nicht auf längere Dauer.
Das wichtigste ist aber, dass die Kolbenringe sich optimal an die Zylinderlaufbahnen anpassen. Die geht am besten in dem man Unterdruck in den Brennräumen erzeugt, sprich mit geschlossener DK abtouren lässt.
Bsp. Man beschleunigt in Gang 2,3,4 durch, schließt das Gas und nutz nur noch die Motorbremse und schaltet schön die Gänge wieder durch 4,3,2 bis man wieder bei ca. 4000 UPM (ca. 30% von 135000Upm) einpendelt

Deswegen ist der optimale Ort zum Einfahren:

  1. Der Prüfstand, 2. Die Rennstrecke und 3. Die Autobahn (nur wenn sie frei ist)

Meine Methode (Motor vorher immer warm fahren):

ersten 100 Km: max 60% DK, 30% - max 60% Nenndrehzahl → Öl noch warm raus

bis 250Km: max 80% DK, 30% - max 80% Nenndrehzahl → Hier hört ein Tuner auf dem Prüfstand auf und schickt dich auf die Rennstrecke

bis 1000Km: max 90% DK, 30% - max 90% Nenndrehzahl

Dann Feuer frei

Mir ist vollkommen klar, dass in der BA was andres steht. Jedoch sollte man immer im Hinterkopf haben, welche Interessen ein Hersteller hat… Mit gesunden Mofas verdient er kein Geld.

Ein fehlerbehafteter Motor platzt so oder so.

Viel Spaß beim Einfahren :wink:

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