Wie gesagt, besteht immer noch die Frage, muss ich beim Domino Kurzhubgasgriff die Seile mitwechseln.
Zitat: „Für Honda CBR 600 RR, CBR 1000 RR und Yamaha R1 und R6 müssen spezielle Seilzüge verwendet werden“
Außerdem siehst du doch schon an den Einstellringen, welche Art von Nippel verwendet werden muss. Schau dir das Foto und du wirst feststellen, dass es zu 98% passt: https://ksoh.de/Gaszug-Satz-fuer-Aprilia-RSV4-1000-R-APRC-Factory-Gasbowdenzug
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Möglichkeit: Telefon in die Hand nehmen und bei Kettenmax anrufen.
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Möglichkeit: Gasgriff bestellen und schauen, ob es passt.
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Möglichkeit: Cuttermesser und Feile zur Hand nehmen und alte Hülse bearbeiten.
oh mon Dieu…Magny Cours 08.07 - 09.07.
Tag 1
Nun war es endlich soweit. Der Tag X ist angekommen. 4 Jahre bin ich kein Motorrad gefahren und nun stand ich da in Magny Cours um 22.00 Uhr. Doch mit Schlafen war nix. Ich bin erst angekommen und musste zuerst ein Plätzchen finden und mich breit machen. So hiess ausladen bis knapp 24.00 Uhr. Schnell Zähne putzen und total verschwitzt sich in den Bus legen um zu ‚‚schlafen‘‘. Doch die ersten paar Minuten ging gar nichts. Mein Kopf ratterte und ratterte. Ich frage mich, ‚‚Weisst du eigentlich wie das noch geht?‘‘ - ‚‚Willst du dies wirklich?‘‘ - ‚‚Wieso tust du dir den Stress überhaupt an?‘‘. Fragen über Fragen die mich nicht schlafen liessen. So griff ich zum Handy und rief meine Freundin an. Mein Fels, die Vernünftige in unserer Beziehung, die mit einem Satz meine ganzen Sorgen schwinden liess - ‚‚Vergiss nicht, DU bestimmst das Tempo!‘‘.
Wahrscheinlich hatte ich mir unbewusst Druck gemacht, dass ich schnellst möglich an meiner alten Leistung anknüpfe. Jeder von uns kennt das doch. Man möchte immer schneller sein als letztes mal und wenn du lange nicht an deiner alten Leistung nah kommst, verlässt dich die Lust und der Sinn dahinter. Ich weiss, es geht doch nur um Spass aber jeder der Ehrgeizig ist, versteht mich.
Der nächste Morgen und ich fühle mich vergewaltigt. Klar, die lange Fahrt, kurzer Schlaf und das stressige Ausladen war unangenehm. Die stressige Arbeitswoche machte es auch nicht einfach. Doch jetzt bin ich hier. Reifenwärmer an und kurz noch anmelden. Zurück probierte ich an meinem Müsli. In der Regel brauchte ich keine 5min dafür doch jetzt sind schon 25min vergangen und das Ding ist immer noch halb voll. Ich merke wie mich der innere Stress umbringt. Die Angst nicht mehr fähig zu sein die Geschwindigkeit richtig wahrzunehmen und vieles mehr. Die Jungs fragen mich ‚‚Und, Deni, bist du bereit?‘‘ - ich erwidere ‚‚ich bin bereit geboren!!‘‘ doch innerlich dachte ich mir - ‚‚kann mich vlt. jemand in den Arm nehmen?‘‘ . Ich gucke auf die Zeit und sehe das mein Turn in 10min beginnt. Motor starten und warm laufen lassen während ich mich anziehe. Ich pack meine Kombi aus und rieche das Leder - ‚‚Mhhhhh, wie habe ich diesen Geruch vermisst‘‘. Angezogen kommen 2 Jungs und feuern mich schon an ‚‚Los gehts!! Zeig denen das du nichts verlernt hast!‘‘. Die Jungs ziehen die Reifenwärmer runter und ich hüpf rauf. Ich fahr los und jeder gibt mir ein klapps. Angekommen in der Boxengasse mache ich mich auf den weg zur Boxenausfahrt. So nun endlich bin ich hier. Nicht nur auf einem Motorrad sondern auch auf einer Rennstrecke. Ich ziehe am Gashahn schalte in den 2ten und dann 3ten. Schon kommt die erste Kurve und dannach die gerade mit einer kleinen Ecke. Ich denke mir ‚‚Komm mach halb-Gas damit du dich wieder an die Geschwindkeit gewöhnst‘‘. Doch der innere Sauhund schreit ‚‚BALLLLLLLERRRRR LOOOOSSSS!!‘‘ und promt ziehe ich am Hahn und schalte bis in den 6ten. Kurz vor der Spitzkehre schalte ich alle Gänge bis in den ersten runter und der montierte Blipper, funktioniert tadellos. Ich sage mir ‚‚Krass, die Beschleunigung macht mir nichts aus. Die Geschwindigkeit macht mir nichts aus‘‘ So geht es knapp 10-15min bis auf Start-Ziel einbiege und dann beim rausbeschleunigen der Hobel einfach abstellt. Ich guck auf’s Tacho runter und sehe das rote Warndreieck. Ich starte das Ding während der Fahrt und merke direkt das mir die Leistung fehlt.
In der Box angekommen fängt das grosse Rätseln an. Ich dachte zuerst die Ventile sind dahin, doch die können es nicht sein, da die erst vor kurzem gemacht worden sind. Ich starte den Hobel und merke das er schön dreht. Ein Blick zum Ram-Air, verrät das Problem. Der linke war draussen und somit war für mich klar dass die Luftmenge nicht mehr stimmte und die Aprilia somit in den ‚‚Not-Lauf‘‘ gschaltet hat, meine Vermutung. Die Ram-Air fixiert und so den ganze Tag gefahren bis sogar im letzten Turn ich kein Benzin hatte und der Hobel wieder abgestellt hat. Der erste Tag war halb erfolgreich, bis auf das eine kleine Problem im ersten Turn und die Geschichte mit dem leeren Tank. Der zweite war leider nicht viel besser.
Tag 2
Ich starte viel in besser in den zweiten Tag. Ich bin ‚‚ausgeschlafen‘‘ und fühle mich entspannt. Das Essen geht schon viel besser runter und verspüre Freude. Die anderen Jungs sind alle noch am schlafen. Da waren wahrscheinlich eins oder zwei Bier zu viel dabei . Kurz noch nachfüllen und ich merke dass ich sicher noch 5-6 Liter im Kanister habe. Die Aprilia schnell gestartet um aufzuwärmen und ich sehe dass die Benzin Leuchte immer noch leuchtet. Ach die restlichen paar Liter schmeiss ich auch noch rein, was sich später als Fehler erweist. Ich fahre los und mache ein Paar Runden. Es sind zwar knapp 30 Grad doch bewölkt. Ein Traum zu fahren und ich selber mache die ersten mutigen Schritte. Ich bremse spät um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen. Ich biege in die lange Gerade mit dem Knick ein und beschleunige. Während dem beschleunigen kommt mir der Geruch von Benzin entgegen. ‚‚Fuck!‘‘ denke ich mir und frage mich selber ‚‚Hast du etwa den Tankdeckel vergessen?‘‘. Ein Blick zum Tankdeckel beweist mir das Gegenteil. Ich komme zu Bremspunkt und ankere. Im Augenwickel sehe ich dass etwas zwischen Tankhaube und Tank vorne am Ram-Air passiert. Ich schaue runter und sehe wie es wortwörtlich da herausfliesst und das nicht grad wenig. Ich fahre raus und lasse meinen Frust raus. Zuerst wollte ich auf den Tank hauen, habe aber schnell gemerkt dass dies mein Fehler ist. So haue ich mir verzweifelt auf den Helm und schreie mich an ‚‚DU VOLLIDIOT!! JEDES MAL!! DU UND DEIN WIRD SCHON PASSEN!! MACH MAL DEIN SCH**SS RICHTIG UND HöR MAL MIT DER SCHLAMPEREI AUF!!‘‘. Ich haue mir nochmals an den Helm komme ans Visier, welches ich extra von Japan bestellt habe nur damit ich es mit Frust kaputt mache. ‚‚Verdient!!‘‘ denke ich mir und fahre wieder in die Box.
Dort angekommen empfängt mich der erste Kollege und fragt was los war. Ich erklär Ihm die Geschichte. Auf die Gegenfrage ob ich ehrlich bin und nicht einfach gestürzt bin, frage ich ‚‚nee wieso?‘‘ - ‚‚ja weil dein Visier hinüber ist‘‘ - ‚‚ach soo, nee das war nur eine Lektion‘‘. Ich nehme die Tankhaube runter und demoniere den Tankdeckel. Mache ihn sauber und montiere ihn wieder. Irgendwie muss ich absaugen und so gibt mir der Kollege einen kleinen Schlauch. Er sagt mir noch ‚‚Denis! lieber paar mal schwach saugen als einmal stark und danach alles in der Fresse zu haben!‘‘ - ‚‚jaja‘‘ denke ich mir nur und sauge an dem Ding als wäre ich Snoop Dogg in einem Low-Rider. Zack habe ich das ganze Zeug in der Fresse. An diesem Punkt war ich schon fast am Ende und wollte einfach nur noch mich hinsetzen.
Abgesaugt warte ich auf den den ersten Turn Mittags, da man am Morgen nur einen hatte und danach kamen Rennen. Leider konnte ich nicht teilnehmen wegen der Geschichte mit dem Benzin. So hoffe ich das beim nächsten Turn alles wieder gut sein wird. Ich fahre los und nicht mal nach einer knappen Runde, pisst es wieder zwischen Tankhaube und Tank, vorne beim Ram-Air. Ich fahre in die Box bocke den Hobel hoch und lass alles liegen.
Zusammen packen und nach hause fahren war danach angesagt.
Fazit: Leider verlief nicht alles so wie ich es mir wünschte. Ich erhoffte mir mehr Fahrzeit. Doch meine Schlampereien liessen dies nicht zu. Für das nächste mal weiss ich was zu tun ist oder besser gesagt was nicht. Das mit dem Tank muss ich noch genauer anschauen, da es trotz weniger Benzin im Tankt wieder gepisst hat. Doch nicht alles war negativ. Ich konnte mich schnell an die Geschwindigkeit gewöhnen und der montierte Blipper funktionierte super. Desweiteren müssen unbedingt andere Stümmel dran. Trotz entspannter Fahrweise, brachte ich den Druck auf den Hände nicht raus. 42er Off-Set von Spider sollten dort hoffentlich Abhilfe schaffen.
Der nächste Termin ist Mitte August in Misano. Ich weiss nicht ob ich diesen wahrnehme werde, da er während meinem Urlaub ist und und an dem genannten Wochenende beginnt das Stadtfest, welches nur alle 10 Jahre ist.
to be continued…
Hat vlt. jemand eine Idee wieso es nach dem füllen heraus floss?
Ich bin mir sicher das es beim ersten mal heraus floss, weil schlicht weg überfüllt war. Danach hab ich den Tankverschluss runter genommen den Verschluss wie die Öffnung gereinigt und abgesaugt. Nach dem montieren, fuhr ich raus und nach nicht mal einer halben Runde floss es wieder raus. Zwar nicht so stark aber trotzdem.
Ich nehme mal an es fliest aus dem Tankverschluss heraus und somit den Tank runter. Evtl. habe ich beim wieder montieren des Tankverschluss die Dichtung verdreht und somit die Entlüftungsöffnung verschlossen. Jedoch lese ich oft von Zubehör Tankverschlüsse die reihenweise undicht sind. Oft wird die Dichtung selber als Grund genannt. Bei meinem Tankverschluss welcher auch Zubehör ist, hatte ich schon Bauchschmerzen als ich die Dichtung gesehen habe.
https://www.youtube.com/watch?v=F988d1FFtng
Iim Video vom netten Kollegen sieht man die Dichtung.
Kurzer Edit: Ich fahre den Tankverschluss von TWM -><LINK_TEXT text=„https://hehl-racing.de/TWM-Tankverschlu … 000R-04-08“>https://hehl-racing.de/TWM-Tankverschluss-Quick-action-Schnellverschluss-Aprilia-RSV4-09-Tuono-V4-11-RSV1000R-04-08</LINK_TEXT>
Gruss
Robo
Hallo zusammen
Ich habe letztes Wochenende den JetPrime Kill-Switch montiert und seither leuchtet jetzt die rote Haupt-Warnleuchte. SERVICE ist ebenfalls am aufleuchten. Ich bin noch nicht dazu gekommen die Fehler auszulesen, jedoch wollte mich im Vorfeld hier darüber informieren ob jemand auch dieses „Problem“ hatte.
Das Motorrad besitzt eine SST-ECU und IRC Blipper. Somit wurden sehr kleine Änderungen am Kabelbaum vorgenommen.
Gruss
Robo
Piove sul bagnato Bedeutung: „Ein Unglück kommt selten allein.“ Cremona 02. + 03. September
Seit Magny Cours sind einige Wochen vergangen und endlich steht der nächste Termin an. Cremona, klein aber fein. Ein tolle Rennstrecke die auch technisch ist. Die Rennstrecke ist wunderbar ausgestattet mit tollen Sanitäranlagen, Restaurant, Bar und einer Werkstatt/Shop für Reparaturen usw.
Die Anfahrt war nicht spektakulär so dass ich gegen 20.00 Uhr ankam. So fing ich an auszupacken und alles vorzubereiten. Kurze Zeit später kamen meine Kollegen an welche sich auch direkt an die Arbeit machten. Alle waren fertig und so setzten wir uns. Kurz nach 22.00 kriege ich einen Anruf. Familie, zwar kein Notfall doch etwas ist vorgefallen was mir für einen kurzen Moment den Boden unter den Füssen wegzieht. Ich kriege Gänsehaut, Schweissausbrüche, Tränen in den Augen und kann nicht mehr denken. Ich stehe auf, laufe weg so das meine Kollegen nichts davon mitbekommen. „Pack deine Sachen und geh SOFORT nachhause. Du musst bei dir Person sein auch wenn das nichts an der Situation ändert“ denke ich mir. Meine Kollegen bemerken das meine Stimmung ganz anders ist und der erste fragt schon „Alles gut?“ und ich erzähle Ihnen die Situation. Ich teile Ihnen mit das ich nachhause muss und die Jungs sagen ich soll lieber eine Nacht schlafen und wenn ich dann wirklich los will dann morgens und nicht jetzt. So lege ich mich in den Bus und versuche zu schlafen. Jedoch kriege ich keine Auge zu und versuche nicht ständig in Tränen auszubrechen. Ich schaue auf die Uhr 05.21Uhr. „Fuck“ denke ich mir doch dennoch habe ich es geschafft einzuschlafen.
Der nächste Morgen
Ich stehe auf und merke den emotionalen Stress über die Nacht. Mein Körper ist wach jedoch der Verstand müde. Somit fange ich an den Bus zu beladen, damit ich mich später auf den Weg machen kann. Das Motorrad ist drin, da klinget mein Handy. Ich geh ran. „Mach dir kein Kopf! Das wird schon wieder und komm nicht. Du bist jetzt da, hab Spass und probiere zu fahren“ - „Kann nicht! Ich muss nachhause“ - „NEIN! Es wird alles in Ordnung sein“. Ich setz mich hin und verdaue das alles ein wenig und sage mir „Fahr doch mal einen Turn und schau wie dein Kopf mitmacht. Falls du dich nicht konzentrieren kannst du immer noch hause“. So kommt die Aprilia wieder aus dem Transporter. Alles bereit machen, Reifenwärmer an usw. Ich esse was und probiere runter zu kommen. Es ist 10.30Uhr und die ersten Turns sind rum. „Geh mal Duschen. Das ist wie ein Neustart. Tut immer gut“ denke ich mir und bin dann kurze Zeit später zurück von der Dusche. Ich sehe das ich noch einen Turn habe vor dem Mittag und so ziehe ich mir das Lederkombi drüber und fahre los. Vorne angekommen fragt mich der Veranstalter „Wo soll den hier der Sticker sein? und der Transponder ist auch verkehrt dran“. Schnell zurück alles gemacht und wieder los. Jetzt passt alles und so darf ich raus. Nach 2 Runden kommt mir der Geruch vom Benzin entgegen. „Nein bitte nicht“ denke ich mir und hoffe das es nicht wieder pisst. Doch dann passiert es wieder, vorne tropft es schon leicht. Ich fahre raus und habe eigentlich keinen Bock mehr. Nicht nur auf das Motorrad sondern auf den ganzen Sport. Doch anstatt zu zusammen packen bringe ich das Motorrad zu Werkstatt. Nach 2 Stunden darf ich es abholen und fahre noch 2 Turns bis im letzten das Motorrad wieder nur bis 10’000 Umdrehung dreht und gross/fett SERVICE steht. Wieder zurück in die Box sage ich den Kollegen das ich morgen die Heimreise antrete, da das Motorrad wieder Probleme macht. Ich frage trotzdem in der Werkstatt nach ob die mal die Aprilia auslesen können und später rufen die mich an. „Ehmmmmm ist einfach verschwunden die Fehlermeldung“ - „Wie verschwunden?“ - „Joo wir haben die Aprilia immer mal wieder angemacht und danach ist die Fehlermeldung verschwunden“. „Ok“ denke ich mir und sag mir das ich mich zuhause drum kümmer.
Der zweite Morgen
Ich stehe auf und fühle mich ausgeschlafen. Ich verspüre Freude. Eigentlich habe ich richtig Bock zu fahren doch da ist ja die Fehlermeldung. „Moment“ denke ich mir, „Die ist ja weg und drehen tut sie auch normal“. Lass doch fahren und wenn sie wieder in das Notprogramm schaltet stellen wir sie ab und machen sie nicht mehr an bis zur Werkstatt. So mache ich die Reifenwärmer an Mein Kollege schaut zu mir "Fährst du?"fragt er schüchtern und bejahe seine Frage. :band:
Erster Turn: Ich fahre mit meinen Kollegen raus, welcher selber knapp 2 Jahre nicht gefahren ist wegen einer Fuss-OP. Wir fahren raus und der Mann zieht direkt am Kabel. Ich bin erschrocken das er früh morgens soooo fest am Gas zieht das er jede Kurve mit einem Strich markiert und ziehe einfach mit, ganz nachdem Motto „Wenns bei ihm klappt, dann bestimmt auch bei mir“. Wir fahren denn Turn fertig und haben beide den Spass unseres Lebens.
Zweiter Turn: Eigentlich wollte ich an meiner Fahrweise arbeiten und Runde für Runde abspulen jedoch drückt manchmal der innere Sauhund heraus und ich fahre trotzdem auf Zeit. Hier und da mal den Ellenbogen am berühren, hier und da mal einen Slide welche die TC abfängt, jedoch alles in Ordnung. Dass ist das Gefühl und Vertrauen welches mir die Aprilia gibt, welches mir die BMW nicht geben konnte und so fahre ich den Turn fertig und habe einfach mega Spass. Ich spüre das Limit, nicht von der Aprilia oder der Reifen, nein ich rede von mir. Dennoch ist alles unter Kontrolle und weiss das noch viel Luft nach oben ist. Zu fahren und dennoch „flott“ zu sein obwohl man weiss, dass an jeder Stelle noch einige Zehntel warten, lässt einen optimistisch stimmen. „Du hast noch soooooo viel zu tuen :alright: aber es macht jetzt schon mega Laune“ denke ich mir und kann es kaum erwarten denn nächsten Turn zu fahren.
Der dritte/letzte Turn: Mehr oder weniger wie der zweite.
Es ist Mittag und sehe im Zeitplan das danach nur noch Rennen kommen und am späten Nachmittag noch ein Freies-Fahren Turn ist. So beschliesse ich die Heimreise mit trotz wenig Fahrzeit, dennoch mit einem sehr guten Gefühl anzutreten.
Fazit
Ich hatte wieder Startschwierigkeiten jedoch hat sich danach alles zum gute gewendet. Ich hatte wieder denn Spass meines Lebens und fand die Liebe zum Sport zurück. Ich fühle mich mit der Aprilia sehr wohl obwohl hier und da mal ein Slide war hinten. Vlt lag es auch am Reifen, vlt war es bei 30 Grad zu warm für den Bridgestone V02 Soft.
Zeit technisch geht natürlich noch viel mehr jedoch nach 4 Jahren Abstinenz dennoch gut.
Die Jungs in der Werkstatt haben das Problem mit dem Tank auch gelöst, indem sie einfach den Entlüftungsschlauch durch einen grösseren ersetzt haben. So trat kein Benzin mehr heraus.
„Chi va piano va sano e va lontano"(„Wer es langsam und locker angeht, der bleibt gesund und kommt weit“.)
Bedeutung: Was gut werden soll, braucht seine Zeit
Der letzte Termin in Cremona war ein halber Erfolg, doch immer noch besser als der erste in Magny Cours. Somit haben ich und die Jungs beschlossen, spontan wieder nach Cremona zu gehen für zwei-Tages Events, mit Gully Racing und Speer Racing. Im Vorfeld kam die Tankerweiterung von Cruciata an, welche ich folierte und mit extra-starkem Doppelseitigem Klebeband befestig habe. Die erste Sitzprobe fühlte sich gut an!
Die Fahrt
Die Fahrt nach Cremona oder allgemein Italien ist unberechenbar. Man weiss zwar, dass man zum Feierabendverkehr nicht in Lugano sein möchte. Ebenfalls ist der Gotthard während den Urlaubstagen die Hölle. Somit fährt man von Zürich aus, zwischen 15.00-18.00 Uhr nicht los. Ich bin um 13.30 Uhr losgefahren, wie sonst auch, jedoch kam ich einen Stau nach dem anderen. Natürlich steckte ich somit im Berufsverkehr von Lugano fest und da umgebaut wird, direkt nach der Grenze, durfte ich auch dort warten. Ach ja, Gotthard mit 30min Wartezeit war natürlich auch super :thumbup:.
Angekommen gegen 21.00 Uhr(geplannt 18.30), hiess es wie immer, ausladen und vorbereiten. Nach dem ausladen gab es ein Bierchen und schon war schlafenszeit.
Erster Tag mit Gully Racing
Es ist 7.30 Uhr und mein Wecker klingelt. Ich habe einen schweren Kopf welcher auch gut pocht. „Der gottverdammte Heizlüfter“ denke ich mir und sage mir „Ich muss unbedingt was basteln, damit ich bei kalten Temperaturen nicht friere, jedoch auch Frischluft in den Transporter kommt“. Janu, aufstehen und direkt mal Reifenwärmer anmachen. Da ich Dunlop Big Size Reifen jetzt drauf habe, passen jetzt die Reifenwärmer nicht komplett drauf. „Och Mensch, ich hab doch schon neue gekauft!“, sind aber Grösse XL . Jetzt noch kurz anmelden und schon kann ich mich bereit machen.
Tag 1 Gully Racing
Ich fahre los und fühle mich eigentlich ganz gut. Die Aprilia hat mir von Anfang an viel vertrauen gegeben und ich selber merke keinen grossen Unterschied mit den Big Size Reifen. Die Aprilia fährt sich gleich gut wie immer. Die Tankerweiterung stört mich nicht und das Gefühl auf der Bremse und in der Schräglage ist deutlich besser. Ich kann besser klemmen was meine Arme entlastet. Somit spule ich Runde für Runde ab. Ich kriege jedoch nicht den Druck von den Händen weg. Ich weiss nicht ob es an der Sitzposition liegt oder ob mir einfach immer noch die Routine fehlt mit, klemmen, auf der Geraden entspannen usw. Ich erwische mich jedes mal wie ich nach der langen Gerade nicht klemme und alles auf den Händen trage. Ebenfalls halte ich auf der Geraden krampfhaft am Lenker fest. „Phuuuu so schaffe ich keine 20min denke ich mir“ und fahre einfach so lange wie ich kann.
Mittlerweile ist die Tankerweiterung dran. Zwar fahre ich den 15mm Sitz von IMT, jedoch fühle ich mich mit diesem wohler. Mit dem 45mm Sitz hatte ich das Gefühl als würde ich auf dem Motorrad sitzen und nicht in dem Motorrad. Ich habe meine Stümmel ganz weit nach aussen gedreht. Da kommt der erste schon „Kein Wunder hast du alles auf den Händen bei dem Winkel!“. Aber wenn ich diese nicht so weit rausdrehe, blockiert mich der Winkel der Handgelenke. So kann ich nicht richtig Hang-Off fahren.
Alle Turns verlaufen gleich. Ich fahre los und komme nach 13-15 rein. Meine Hände werden taub. Kondition technisch ist alles kein Problem. Ich könnte nach jedem Turn locker noch um die ganze Strecke joggen, doch die Hände lassen es nicht zu. Ich kann nicht mehr anständig beschleunigen oder lenken, geschweige bremsen. „So kriege ich auch keine Routine rein, wenn ich nicht den ganzen Turn durchfahren kann“ denke ich mir. Vlt muss ich Tempo rausnehmen damit ich entspannter fahre, doch mir macht das keinen Spass. Ich möchte fahren und gas geben.
Am Ende des Tages steht eine eine tiefe 43er Zeit auf dem Laptimer. Zufrieden? joaa. Ich wünsche mir eine tiefe 42er oder hohe 41er. Jedoch muss ich auch einsehen dass dies einfach zuviel ist nach 4 Jahren Abstinenz. Doch so bin ich, mein Ehrgeiz war schon immer grösser als mein Talent.
Tag 2 Speer Racing
Der nächste Tag startet wie der erste. Der Kopf hämmert! „Danke Heizlüfter“ denke ich mir und mach wie gewohnt weiter. Reifenwärmer an, essen, dehnen und anziehen.
Jedes mal hatten wir eine Plage in Cremona. Mal waren es Grashüpfer, mal Mücken, mal Fliegen oder wie an diesem Wochenende, Stinkkäfer. Der „Warm-Up“ Turn am morgen verlief gut. Es sind zwar 6 Turns für heute geplant, jedoch ist es Sonntag und morgen muss ich zur Arbeit. Somit wird der letzte oder schon der zweitletzte nicht mehr gefahren, damit wir bei Zeiten zuhause sind. So muss ich aus jedem Turn das Maximum herausholen.
So fahre ich und probiere zu pushen. Da hart auf der bremse, dort früh am Gas, hier grosse Schräglage und komme vom Turn retour und denke mir „Boahhh, jetzt habe ich bestimmt ne gute Zeit geballert.“ Voller Hoffnung gucke ich online die Zeiten an und sehe 44.5 „Häääääääääääääääääääääää! Moment, aber jetzt war ich schnell und es fühlte sich schnell an.“
Ich bin ein wenig enttäuscht und sage mir „Probiere mal einfach im nächsten Turn dein Tempo zu fahren und dann pusht du richtig hart für eine Runde.“ So setzte ich den Plan im nächsten Turn um habe wieder das Gefühl das ich am fliegen bin. Ich komme raus und ein Speer Mitarbeiter fängt mich ab und gibt mir den weissen Kleber(schnellste Gruppe). Ich sage Ihm „Nene kann nicht sein. Ich bin Jahre lang nicht gefahren und die weisse Gruppe fährt bis 1.42min.“ Er erwidert „Hör zu Kollege, wer in der ersten schnellen Kurve den Ellenbogen schleifen tut, gehört in der weisse Gruppe.“ - „Macht absolut keinen Sinn!“ denke ich mir, da ja die Rundenzeit ne rolle spielt und nicht die Körperhaltung. „Ja gut, wenn ich in der weissen bin muss ich ja ne Zeit fahren unter 42“ Voller Hoffnung schaue ich wieder die Zeit an und sehe 44.061. „Häääääääääääääääääääääääää! Ich bin doch geflogen! Wie kann ich langsamer als gestern sein obwohl ich gefühlt 10mal mehr am pushen bin? und dann wurde ich auch noch in die weisse Gruppe versetzt“
Etwa so sehen alle Turns aus. Ich hab das Gefühl in ballere ein neue Best-Lap nach der andere, jedoch bin ich immer langsamer als gestern. Der Mittag ist rum und so gehts zum 4 Turn. Ich fahre Runde für Runde als ich was an meiner Stirn fühle. Ich denke mir „Bestimmt ein Schweisstropfen“. Ich komme aus der rechts raus vor der langen gerade und sehe, dass was auf meinen Visier krabbelt. Ein Stinkkäfer! Ich schüttle den Kopf mit der Hoffnung das er runter und somit rausfällt. Jedoch fangt es auf einmal an zu stinken „Bääähhhh! Ekelhaft!“ sage ich mir und sehe wie das Ding wieder am Visier krabbelt. So öffne ich das Visier und der Käfer fliegt raus, samt meinen Kontaktlinsen . Blind versuche ich noch in die Box zu kommen und stelle das Motorrad ab. Packe alles zusammen lade das Motorrad ein und mache mich auf dem Heimweg.
Fazit:
Ein gutes Wochenende. Ich fühle mich richtig wohl auf der Aprilia. Egal in welcher Situation ich bin, die Aprilia gibt mir das Gefühl, dass ich Ihr absolut vertrauen kann. Zeiten technisch hätte ich mir mehr erhofft, jedoch muss man auch realistisch bleiben.
Leider fahre ich die Aprilia immer noch auf den Händen. Ich glaube hier ist es mehr die Routine und das krampfhafte festhalten die Schuld als die Ergonomie.
Ich denke das war der letzte Termin dieses Jahr. Ich werde die Aprilia sauber machen, einen Service machen und evtl. kommt ein Sticker-Kit.
Wenn es nicht mehr weiter geht ist das Ende erreicht. Aber manchmal folgt dann auch ein neuer Anfang…
Es sind paar Monate vergangen und ich hatte genügend Zeit um etwas zu reflektieren. Wie vlt. einige von meiner Vorstellung mitbekommen haben, hatte ich „gezwungener“ Massen eine Pause eingelegt. In dieser Zeit hatte ich nichts anderes im Kopf als wieder auf die Rennstrecke zu gehen. Der Wunsch war so gross, dass ich diesen in die Tat umgesetzt habe.
Endlich angekommen ist mir wieder aufgefallen wie viel Zeit, Vorbereitung und vor allem finanzielle Mittel nötig sind für so ein Wochenende. Doch all diese negative Punkte verflogen sobald man auf dem Bike sass.
Mein Bruder fuhr Motocross und ich selber war oft dabei als Unterstützung. Somit bekam ich alles mit und konnte mir sehr schnell ein Bild davon machen. Doch ich habe diesen Sport nie in Betracht gezogen, da ich den Superbike-Sport einfach viel interessanter fand. Die Cross Gemeinde selber wirkte allgemein viel entspannter und vor allem wirkte der Sport zugänglicher. Ich setzt alles in die Waagschale und verglich diese zwei Sportarten.
Somit habe ich nach langem hin und her entschlossen mit Cross anzufangen und vollen Fokus drauf zu setzen. Die Schlussfolgerung daraus ist, die Aprilia musste weg. Weshalb, will ich euch gerne mitteilen. Es gab mehrere Faktoren, welche mich am Superbike-Sport immer extrem gestört haben.
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Finanzieller-Faktor: Der Sport ist extrem teuer. Ich rede nicht nur vom Motorrad selber, sondern alles was dazu gehört. Reifen, Benzin, Transport, Veranstaltung, Wartung, etc, etc. Natürlich ist alles variabel und kommt natürlich immer auf die Häufigkeit an. Möchte man jedoch 7-9 im Jahr fahren, kommt da einiges an Geld zusammen.
Beim Cross sind diese ein Bruchteil. Samstags den ganzen Tag fahren kostet im Durchschnitt zwischen 20-40fr. z.B. Reifen, Material, Transport usw, sind extrem überschaubar. -
Reise-Faktor: Da es in der Schweiz keine Rundstrecken gibt, muss ich immer die lange Reise antreten nach Italien oder Frankreich. Hockenheim ist mit 320km ein Weg relativ nahe, jedoch verlangen die 98db ständige Anpassungen am Auspuff. Frankreich fällt dieses Jahr auch weg, wegen den 95db und Hand aufs Herz, einer der Gründe weshalb wir mit dem Sport angefangen haben ist, Zubehör-Auspuffanlage ohne DB-Killer
.Somit gibt es für mich nur noch Italien, was natürlich im Umkehrschluss heisst, ein Weg von 1000-1400km. Dies verlangt auch, dass du freinehmen musst und bei 7-8 Veranstaltungen, kommt hier der Urlaub zu kurz. Bevor ich die Pause eingelegt habe, bin ich jeweils am Sonntag am Ende der Veranstaltung los, und kam je nach Verkehr spät in der Nacht an, nur um nach 2-3 Stunden wieder auf der Arbeit zu erscheinen. Die Hinreise war nicht besser. Am Freitag nach Feierabend loszufahren war genau gleich mühsam wie die Rückfahrt.
In der Schweiz selber gibt es schon 9 Cross-Strecken und an der deutschen Grenze nochmals 3-4. Somit reise ich teilweise keine 50km. -
Flexibilität-Faktor: Wir alle stürzen uns Anfang des Jahres auf die Termine. Möchte man Mitte Juli z.B. spontan nächste Woche nach Mugello, wird man wahrscheinlich ausgelacht. Somit ist man an die Termine gebunden, egal was passiert. Regnet es am Wochenende, hat man Pech. Ist man krank an dem Wochenende, hat man Pech. War die Arbeitswoche nur schrecklich und man möchte einfach nur noch zuhause bleiben, hat man Pech. Somit kann man nicht allzu spontan sein bei diesem Sport.
Beim Cross kann man einfach spontan entscheide, je nach Wetter, Empfinden oder Planung, ob ich morgen fahren möchte oder nicht. Ebenfalls bin ich nicht an Turns gebunden und kann somit raus und rein wann ich möchte.
4, Frequenz-Faktor: Berücksichtige ich die ersten drei Faktoren, dann leidet somit auch die Frequenz darunter. Hätten alle von uns die finanziellen Mittel und keine Verpflichtungen, wären wir wahrscheinlich jedes Wochenende auf der Piste.
Und genau das fehlt mir. Mein Bruder war teilweise jede Woche 2 mal am Fahren. Jeweils am Mittwoch von 16.00-19.00Uhr und samstags von 10.00-17.00Uhr. So erzielte er innerhalb kürzester Zeit Fortschritte. Ich selber fuhr jeden Montag zwei Tage. Auch nur wenn es gut lief. Macht das Motorrad Probleme oder du selber bist nicht fit, gestaltet sich das Wochenende schwierig. Somit ist es schwer Fortschritte zu erzielen. Ich weiss, der Spass steht im Vordergrund, jedoch fährt der Ehrgeiz mit.
Das waren die Key-Faktoren für den Entscheid. Natürlich freue ich mich darauf eine „neue“ Sportart auszuprobieren. Mich wieder in Themen einzulesen, mit neuen Materien zu arbeiten und ohne Verpflichtungen mein Hobby auszuleben. Natürlich kommt jetzt auch die grosse Angst und der Zweifel ob ich jemals wieder auf ein Superbike irgendwo auf einer unglaublichen Strecke sitzen werde. Der Rennsport wird garantiert nicht günstiger und ebenfalls sind ich und meine Partnerin in Familienplanung. Job technisch läuft es auch sehr gut. Doch man weiss nie was das Schicksal für einen vorherbestimmt.
Die Aprilia ist bereits in anderen Händen und der Kollege hat den Spass seines Lebens damit. Ist ja auch klar. Eine V4 mit der Optik?! Gibt nichts schöneres. Für Nachschub ist schon gesorgt. Eine Yamaha YZ250F, mit dem gleichen Jahrgang wie meine Aprilia. Vlt. bringt mir das ja Glück.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei euch allen bedanken für die Unterhaltsame Zeit. Ich konnte viel über das Thema RSV4 mitnehmen und meine eigenen Erfahrungen damit machen. Mir hat ebenfalls das Schreiben Spass gemacht und ich hoffe ich konnte euch damit unterhalten.
Auf wiedersehen und alles gute weiterhin.