Moin,
hier lesen ja offensichtlich auch Aprilia-Händler und -schrauber mit. Vielleicht hat ja mal jemand eine definitive Aussage dazu:
ich habe in meiner RF Euro 4 2017er vorne Titankolben drin damit das dämliche festgehen der Bremsen nach scharf gefahreren turns endlich ein Ende hat. Hat bisher auch geholfen, jetzt komme ich aber gerade aus Brünn, die Beläge vorne waren auch schon ziemlich runtergefahren und das Rad vorne läuft schon wieder höllisch schwer.
Bei der ganzen rumleserei fällt mir immer wieder auf, dass immer wieder davon die Rede ist die Haltebleche / Federbleche der Bremsbeläge im Bremssattel einfach wegzulassen damit sie leichter zurückgehen / das Lüftspiel mitmachen. Ich verstehe auch, dass die Beläge eigentlich nicht rausfallen können, da ist ja mittig noch die Bremsscheibe vorhanden.
Weiß irgend jemand einen Grund oder hat eine Erfahrung, die dagegen spricht die Haltebleche einfach weg zu lassen?
Ich habe seit einiger Zeit auch die Haltebleche entfernt. Die Freigängigkeit ist nun deutlich besser. Bisher hat nur eine Meinung eines mir bekannten Technikers dagegen gesprochen. Er meinte, daß mit demontierten Blechen die Neigung zunimmt womöglich einmal ins Leere zu greifen. Nach z.B. Lenkerschlagen, Bodenwellen mit Lenkunruhe oder ähnlichen Situationen. Kommt daher, daß die Beläge ohne Feder scheinbar einfacher ein Lüftspiel bekommen.
Der Techniker und Bekannte stammt aus der IDM, wo er auch diese Erfahrung machte.
Ich bezweifel das allerdings etwas. Die Feder kann meines Erachtens (bin ja auch vom Fach )nicht die erwähnten Kräfte bei Lenkerschlagen o.ä. voll aufnehmen und das Lüftspiel verhindern. Klar, eine Haltefeder verringert die Gefahr, aber das allein ist nicht der Punkt. Hier spielen noch Dinge mit wie die Floater der Bremsscheibe, Bremsscheibenstärke/-masse etc. mit.
Kurzum - ich fahre ohne Feder. Und wenn ich einmal einen Leerweg irgendwo bemerke kann ich immer noch umdenken
Was natürlich immer wichtig ist (bezüglich der Freigängigkeit): der Service der Bremszangen und (öfter) das korrekte Reinigen. Das allein bringt schon sehr viel. Ist ja aber nicht neu…
millemoto
Zuerst wären mal einige Hinweise deinerseits noch wichtig:
Ich gehe davon aus, dass du die serienmässigen M50er fährst (da nix anderes angegeben)
Welche Beläge fährst du?
Welche Scheiben fährst du? OEM oder Racing
Wie laufen die Beläge ab? gleichmässig/einseitig?
Wie entlüftest du? Mit Stahlbus oder „normal“?
Baust du den Sattel beim entlüften aus oder nicht?
Wann dreht das VR höllisch schwer? Immer? Warm? Kalt?
Stehen beide Zangen absolut mittig? Richtest du diese aus?
Eines mal vorab:
Ich bin selber die M50er mit Titankolben von Federleicht gefahren, und mein VR war nahezu perfekt. Leichtes klemmen kalt, absolut freigängig heiss. Von höllisch schwer keine Spur. So wie es aussieht, hast du mehrere Baustellen.
In den M50 ohne Blech zu fahren, halte ich persönlich für äusserst fahrlässig, da die Beläge verkanten können. Deshalb haben die meisten Racingzangen Stifte …
Gruss
Alain
Aber klar, es gibt keine dummen Fragen, schon gar nicht bei sicherheitsrelevanten Dingen!
Es fängt schon damit an das Vorderrad korrekt einzubauen und auszurichten.
Vorderrad rein, Achse durch, Vorderachsmutter aufschrauben und locker anlegen. Nun die Achsmutter festziehen.
Da gibt es 2 Möglichkeiten die ich kenne, die eine ist schöner als die andere, erfordert aber einen 2ten Mann zum halten.
Mit dem Haltewerkzeug auf der Gegenseite der Mutterseite gegenhalten und anziehen
Oder
Auf der Gegenseite die Klemmschrauben anziehen und nun die Mutter anziehen.
In diesem Fall nach dem Festziehen der Mutter die Klemmschrauben auf der Gegenseite WIEDER LÖSEN, um im übernächsten Schritt die Achse in den Gabelfüßen ausrichten zu können.
Nun die Klemmschrauben auf der Mutterseite festziehen und dann die Achse in den Gabelfüßen ausrichten.
Zum Aurichten der Achse einfach 2-3 mal durchfedern aber nicht in die Bremse greifen, bei mir hängen die Sättel jetzt nämlich noch daneben. Nach dem Einfedern die Klemmschrauben auf der Gegenseite auch anziehen, das Rad ist jetzt korrekt ausgerichtet.
Warum macht man das so?
Um übertrieben gesagt X- bzw O-Beine zu vermeiden! Selbst wenn unten nur 0,1mm Schiefstand bzw keine Parallelität gegeben ist, führt das in jedem Fall zu erhöhtem Verschleiß an den Laufbuchsen in der Gabel, im schlimmsten Fall jedoch zu einer nicht mehr voll durchfederwilligen Gabel, den Rest könnt ihr euch selber ausmalen was passieren könnte.
Erst jetzt kommt die Bremse ins Spiel.
Bremssättel aufstecken, die Bremssattelschrauben ganz locker mit dem Finger gegen legen und dann an der Pumpe den Druckpunkt wieder finden.
Sobald dieser erreicht ist, den Hebel auf Druck feststellen mit wiederverschließbaren Kabelbindern, Klett, sonstigen Helfern oder einem 2ten Mann. Nun die Bremssattelschrauben festziehen und
FERTIG!
Ich weiß der Text ist lang geworden, aber es war mir ein Anliegen… Leider hab ich das schon zu oft „falsch“ gesehen, bei einem Kumpel hats die Gabel relativ früh zerstört durch das nicht korrekte Ausrichten der Achse in den Gabelfüßen.
Ich halte mich bestimmt nicht für einen Besserwisser aber in diesem Fall gibt es nur diesen einen richtigen Weg!
Auch wenn das einige bestimmt schon ewig „falsch“ gemacht haben und bislang nie etwas passiert ist… Es ist ja immer ein kann-schiefgehen und kein muss…
Du schreibst „Nun die Klemmschrauben auf der Mutterseite festziehen und dann die Achse in den Gabelfüßen ausrichten.“, was kann man wie ausrichten?
Ich habe mir für die Achse ein Haltewerkzeug gebaut, wen die Achse fest ist, tauche ich die Gabel ein und ziehe die Klemmung fest, für mich ist damit jede Verspannung weg aber ich kann mich ja täuschen, ich wüsste nur nicht was ich nach den Festziehen der Achse noch ausrichten kann außer einfeden.
Das Thema wie das Vorderrad bei unseren Mopeds einzubauen ist, hatten wir auch schon mal gut in einem anderem Thread thematisiert und auch ein Video von YouTube dazu reingestellt.
Ansonsten kann ich nur von meinem Moped mit originalen M4 Bremszangen, Z04 Belägen und den 320er Brembo Supersportscheiben sagen, dass das Vorderrad leichtgängig ist/ freidreht und ich auch noch die Bleche drin habe.
Nein nein, du machst alles richtig! Ich habe halt nur kein Haltewerkzeug dafür bzw benutze keins und im Kontext mit einem Schritt übersprungen ergibt sich jetzt deine Frage. Ich bessere da gleich mal nach
Hierzu habe ich eine Frage:
Könnte mir bitte jemand erklären, warum das so gemacht werden soll?
Die Bremssättel haben doch keine Langlöcher oder Spiel wenn ich sie anschraube,
was sollte da ausgerichtet werden können?
Vielen Dank.
cpu CPU, bei Honda hast du Führungshülsen, wenn du deine Bremsbeläge ganz zurück drückst, dann den Bremssattel drauf steckst mit Schrauben, merkst du das du den Sattel minimal hin und her bewegen kannst.
Und wenn du die Beläge nicht vorher anlegst und die Schrauben einfach festmachst, kann es passieren das wenn ein Kolben schwerer geht als ein anderer das so nicht mehr auszugleichen ist.
Soll heißen: Ein Belag liegt dann vielleicht an, der andere nicht. Zumindest nicht so gut wie er könnte.
…und da liegt die Frage was ist besser, wenn man etwas Spiel hat oder wenn eine Führung vorhanden ist?
Mit Führung müssen die Kolben die Differenz ausgleichen, ohne Führung kann der Sattel das übernehmen.
ehrlich? M 50? keine Ahnung, heißen die so? serienmäßig: ja … die silbernen, rundlichen mit dem kleineren Lochabstand und den einteiligen Belägen
EBC GPFAX … bisher habe ich da gute Erfahrungen mit gemacht
Beläge laufen gleichmäßig ab
entlüften: normal, mit Sattel abbauen und drehen wegen Luftnestern
schwer laufen:
bei meiner mille R ME (selig), mille R RP, RSV 4 2010 analog und jetzt bei der RF 2017 … eigentlich bei allen Rennstreckenmoppeds, die Brembos drauf hatten. Ich mache die Sättel vorm Termin immer sauber, schwergängig wurde es immer nach dem turn. Das legte sich leicht, aber nicht völlig beim abkühlen.
Wie gesagt: hier sind Titankolben drin, das hat Abhilfe geschaffen. Nur nach Brünn, Beläge allerdings wirklich zu 90% weggefahren, war es wieder da. Und ziemlich heftig.
Mag sei, dass die Kolben schon anfingen leicht zu verkanten … jetzt mit frischen Belägen, gereinigt und mit ATE-Paste leicht einge"fettet" läuft das Rad wieder normal.
Rad ausrichten:
habe ich bisher immer nach „eigenem Verständnis“ gemacht. Also schon mit Achtung auf gerade stehende Gabelrohre. Allerdings habe ich die Achsmutter immer erst auf die 80Nm angezogen, nachdem ich die Achsklemmungen festgezogen habe. Solange das Rad nicht nach li und re „wandern“ kann, sollte das kein Thema sein.
Nachdem ich dazu gelesen habe, dass man die Sättel noch nicht festgezogen mit angelegter Bremse ausrichten und anziehen soll, werde ich das wohl so halten. Das leuchtet mir nämlich ein.
Beläge verkanten ohne Bleche … ? In´s Leere greifen weil Lüftspiel „zu groß“ … ?
irgendwie kann ich´s mir nicht vorstellen, ABER! deshalb habe ich ja gefragt. Und wenn jemand schreibt er habe schon mal deswegen in´s Leere gegriffen, dann lasse ich das lieber.
Ich bin bisher auch immer nach der oben beschriebenen (und m.E. einzig sinnvollen Art und Weise) vorgegangen.
Auf der Achsseite mit der Achsmutter hast du ja einen fix definierten Anschlag am Gabelfuß/Distanzbuchse/Lager. Dort setzt du das Anzugsdrehmoment an. Damit ist die Seite schon einmal ausgerichtet und die Achse fest. Dann andere Seite wieder lösen und Gabelholme/Füße parallel zueinander ausrichten.
Habe aber seit ein paar Tagen auch mit einem schwergängigen Rad zu kämpfen, trotz Reinigen der Zangen, Bremsenpaste an den Kolben und verschiedene Beläge probiert. Die Beläge sind gleichmäßig abgelaufen und im Sattel freigängig. Nervt…
Nur so mal am Rande, wenn ich vor der Rennstrecke meine Bremsen reinige und eventuell neue Beläge drauf gemacht habe,
läuft das Rad nie leichtgängig durch wenn ich auf dem Ständer Schwung auf das Rad gebe. Es schleift halt Bremsbeläge auf Bremsscheibe.
Sobald ich ab dem ersten Turn wieder reinkomme und alles schön warm ist, läuft das Rade um einiges leicht gängiger.
Das Rad läuft viel mehr Umdrehungen wenn ich wieder Schwung drauf gebe.
Wollte nur damit sagen, das eventuell auch die Wärme eine Rolle spielt. Es im kalten Zustand eben schwer gängiger sein kann.