Blöde Frage: Macht ihr Bremsenpaste auf die Reibflächen der Beläge? Also auf die Nasen im Sattel?
Ich habe die Bleche entfernt und seitdem eben keine Probs mehr gehabt. Rad geht so frei, das das Aufziehen der Reifenwärmer echt spaßig ist.
Macht meine Frau immer und flucht jetzt, weil das Rad immer zurück dreht
Wenn ich neue Beläge lese, kommt aber auch die Frage auf ob ihr den Pinkelbecher auf gemacht habt?
Wenn nicht, der erhöhte Druck durch dickere Beläge, drückt auch auf die Scheibe.
Nachtrag:
bin jetzt zurück vom Sachsenring, Es waren die neuen Beläge drin und das Rad lief die ganze Zeit frei. Kalt wie heiß.
Es wird wohl an den sehr weit ausgefahrenen Kolben gelegen haben, weil die Beläge sehr weit runter gefahren waren.
Haltebleche habe ich nicht entfernt.
Und nachdem ich am WE gelesen habe, dass die Fahrer in der MotoGP davon reden, dass die Bremsbeläge/ Kolben schon mal durchLuftverwirbelungen zurückgedrückt werden und der Leerweg sich derart vergrößern kann, dass man fast in´s Leere greift lass ich die dreimal drin.
Nach allem was ich bisher so mitbekommen habe, liegt es wohl an den original verbauten Bremskolben, Das müsste ein Sintermaterial sein, wenn ich das richtig sehe und das dehnt sich stärker aus als die Nachrüstkolben aus Titan (habe ich drin) oder aus Keramik. Dann fangen die Kolben an zu klemmen.
Außerdem sagte mir jemand, der mit Rennstreckenzubehör handelt, dass die „neuen“ Sättel so wie an meiner, wegen Ihrer geringeren Baugröße die Wärme mehr aufnehmen / schlechter loswerden, was eben genau zu den klemmenden Kolben führt. Deshalb hat man ja jetzt auch die Luftleit"bleche" für die Bremsbelüftung an die neuen Modelle gebaut.
Ein klemmendes Rad hatte ich bisher auch nur auf der Rennstrecke, im Strassenbetrieb noch nicht.
Wenn
das Rad mittig läuft,
die Gabelbeine nicht verspannt sitzen,
die Sättel auch mittig und rechtwinklig zur Scheibe sitzen,
genug Luft im Vorratsbehälter ist für den Ausgleich,
die Rücklaufbohrung in der Pumpe frei ist,
können ja nur noch die Bremssattelkolben hängen.
und dann dreht das Rad schwer, bis sehr schwer
Das sehe ich auch so, aber diese Bedingungen wirklich zu 100% zu erfüllen erfordert eine sehr genaue und gewissenhafte Montage.
Meine Beobachtung deckt sich aber auch mit deiner, dass die Schwergängigkeit mit abnehmender Belagstärke zunimmt.
Man will seine Beläge aber auch nicht immer nur zu 60-70% nutzen, dafür ist der Verschleiß bei der Rennerei dann doch etwas zu hoch.
Meine Sättel hatte ich gereinigt und die Kolben sogar leicht mit einem Film ATE Bremsenpaste benetzt, das Vorderrad und die Sättel einige Male neu montiert, Bremsflüssigkeitsstand nicht zu hoch eingestellt etc, etc - und trotzdem war es immer etwas schwergängig.
Über Titan- oder Keramikkolben muss ich auch mal nachdenken, oder gleich andere Bremssättel. Von den M4 32 an meiner Ducati kannte ich das Problem nicht so.
Merkwürdig aber auch, dass einige das Problem scheinbar nicht haben. Vielleicht bin ich nach 30 Jahren Motorradfahren- und Schrauben doch zu blöd dazu… :problem:
Ich finde die Lösung mit Magneten in den Bremskolben und dann ohne Federbleche immernoch am interessantesten, habe ich bis jetzt aber auch noch nicht umgesetzt. Wird wohl ne Winter Aktion.
Das sehe ich auch so, aber diese Bedingungen wirklich zu 100% zu erfüllen erfordert eine sehr genaue und gewissenhafte Montage.
Meine Beobachtung deckt sich aber auch mit deiner, dass die Schwergängigkeit mit abnehmender Belagstärke zunimmt.
Man will seine Beläge aber auch nicht immer nur zu 60-70% nutzen, dafür ist der Verschleiß bei der Rennerei dann doch etwas zu hoch.
Meine Sättel hatte ich gereinigt und die Kolben sogar leicht mit einem Film ATE Bremsenpaste benetzt, das Vorderrad und die Sättel einige Male neu montiert, Bremsflüssigkeitsstand nicht zu hoch eingestellt etc, etc - und trotzdem war es immer etwas schwergängig.
Über Titan- oder Keramikkolben muss ich auch mal nachdenken, oder gleich andere Bremssättel. Von den M4 32 an meiner Ducati kannte ich das Problem nicht so.Merkwürdig aber auch, dass einige das Problem scheinbar nicht haben. Vielleicht bin ich nach 30 Jahren Motorradfahren- und Schrauben doch zu blöd dazu… > :problem:
die klemmende Bremse kenne ich schon von damals von meinen beiden RSV mille R (eine ME, eine RP) und der RSV 4 fac. aus 2010. Aktuell hat ein Freund das gleiche Problem an seiner BMW S 1000 RR 2016. Hat auch Brembos drauf.
War aber in allen Fällen immer und ausschließlich nur auf der Rennstrecke.
Und da wird - meiner Meinung nach - auch der Grund liegen warum manch das haben und manche nicht. Im Strassenbetrieb wird die Bremse nur in Ausnahmefällen so belastet und warm wie auf der Rennstrecke. Ausdehnung durch Temperatur, gepaart mit viel Abrieb und durch schnellere Abnutzung der Beläge weiter ausgefahrene, bzw. schlechter abgestützte Kolben. Und dann klemmt´s.
So mach ich mir meinen Reim drauf.
Da ich mich sehr intensiv mit Bremsen beschäftigt habe, klinke ich mich jetzt auch mal ein. Ich hatte das Problem der Schwergängigkeit bei den M50 ebenfalls, habe einiges an Verbesserungsmaßnahmen erfolglos versucht, und deshalb letztendlich auf die HEL-Zangen gewechselt.
Bremsen sind ein sehr komplexes Thema und sehr viele Faktoren haben einen Einfluß darauf, ob das Rad leichtgängig ist oder nicht.
Grundsätzlich erzeugt ein schwergängiges Rad zusätzliche Reibungswärme zu der Wärme, die beim Bremsen ohnehin entsteht. Dies wiederum führt zu zusätzlicher Erhitzung der Bremse mit allen Folgen und zu zusätzlich hohem Belagverschleiß.
Wenn nicht gebremst wird, muß der Belag ganz leicht von der Scheibe abgehoben sein (Lüftspiel), damit zusätzliche Hitzeentwicklung vermieden wird. Das Lüftspiel wird erreicht, indem die beim Bremsvorgang leicht verformte Kolbendichtung den Kolben wieder zurückzieht.
Abgesehen davon, dass Hitze zu Dampfblasenbildung und damit zu Bremsversagen führen kann, führt Hitze dazu, dass sich die Sättel aufweiten. Dies ist ein Grund, weshalb ein Rad meist leichter läuft, wenn die Bremsen heiß sind.
Aber Sättel gehen beim Abkühlen wieder zurück und wenn dann die Beläge/Kolben nicht leicht zurückgedrückt werden können, läuft das Rad schwer. Ich habe gemessen, dass nur ca. 0,5 bar Druck ausreichen, damit ein Rad schwer läuft.
Ursache für schlecht zurückgehende Kolben/Beläge können sein: verschmutzte Kolben, schwergängige Kolbendichtungen, durch Wärmedehnung stark ausgedehnte Kolben, stark drückende Federbleche, kleine Kolbendurchmesser (weil die Kolben stärker zum Kippen neigen), kurze Kolbenführung (wenn die Kolben wegen stark abgenutzter Beläge weit herausstehen).
Dazu kommt, dass sich manche Beläge unter Hitze verwerfen, was zu Schrägstellen der Kolben (speziell bei kleinen Kolbendurchmessern) und damit wiederum zu Schwergängigkeit führen kann.
Aber auch bei heißer Bremse können die o.g. Punkte dazu führen, dass das Rad schwer läuft, da ein Rad wie erwähnt nur dann leicht läuft, wenn der Belag ganz leicht von der Scheibe abgehoben ist (Lüftspiel). Wenn sich dieses Lüftspiel aus o.g. Gründen nicht einstellen kann, läuft das Rad schwer.
Die M50 neigen aus meiner Sicht deshalb zu einem schwergängigen Rad, weil sich deren AL-Kolben durch Wärmedehnung relativ stark ausdehnen, weil die Federbleche relativ stark drücken, weil sie relativ weiche Dichtungen haben, weil sie relativ kleine Kolbendurchmesser und eine kurze Kolbenführung haben. Fertigungstoleranzen spielen aus meiner Sicht ebenfalls mit, wenn die Bedingungen grundsätzlich schon eher ungünstig sind.
Verbesserung können Titankolben (geringere Wärmedehnung als AL) und weglassen der Federbleche bringen. Die anderen Punkte sind kostruktionsbedingt kaum veränderbar.
Jetzt aber wieder zurück beim eigentlichen Thema: „Bremse schwergängig … Federbleche rausnehmen?“
Wie oben erwähnt, bewirkt weglassen der Federbleche sicher, dass der Belag leichter zurückgedückt werden kann.
Aus meiner Sicht kann Weglassen der Federbleche aber unter ungünstigen Umständen dazu führen, dass das System Bremsscheiben/Beläge wegen fehlender Dämpfung durch die Federbleche zum Schwingen kommt. Dann können die Beläge von der Scheibe weggedrückt werden und sich das Lüftspiel deutlich vergrössern, was zu Bremsversagen führen kann.
Bei meinen HEL-Zangen habe ich ebenfalls die Federbleche weggelassen, habe aber, um o.g. Risiko zu reduzieren, Magnetkolben eingebaut.
https://www.aprilia-v4.de/umbau-f26/how-to-master-the-desaster-die-story-unserer-rsv4-t1379-s132.html
Die Magnete halten die Bremsbeläge fest an den Kolben und dadurch wird aus meiner Sicht das Schwingungsrisiko unterbunden.
Diese Magnetkolben sind auch bei ein paar HEL-Sätteln von Forumskollegen eingebaut und auch bei einem M4-Sattel. In allen Fällen ohne Federbleche. Magnetkolben werden auch teilweise von Rennteams eingesetzt.
Magnetkolben lassen sich bei HEL- und M4-Sätteln relativ gut realisieren, da in deren 32-er bzw. 34-er Kolben genügend Platz zum Einbau der Magnete ist. Die M50-Sättel haben aber nur 30-er Kolben und da scheint mir der Platz recht eng zu werden. Falls Interesse besteht, kann ich mir das aber mal genauer anschauen.
Grüße Rolf
RSV Donner
Lieber Rolf, ich bin ebenfalls begeisterter Technikenthusiast und lese deine Beiträge stets gerne.
Unsere Bremsen sind wahrscheinlich das wichtigste Teil am Motorrad, da sollte halt alles passen. Ich habe mir gerade die Lufthutzen von der 1100er gegönnt und hoffe damit zusätzlich etwas mehr Ruhe in die Bremse zu bekommen, soll Plug&Play passen.
Testen werde ich das alles am Slovakiaring Ende des Monats und werde dann auch gerne über die Temperaturunterschiede mit/ohne Kühlkanal berichten.
Ein Magnet im Kolben bzw ausgebaute Federbleche hätten natürlich in Verbindung zu den Kühlkanälen einen noch höheren möglichen Luftdurchsatz zur Folge, das wäre der ganzen Sache bestimmt sehr zuträglich.
Ich melde hier aufjedenfall Interesse an und kann gerne genaue Maße liefern, bei Bedarf bitte melden.
Interessieren würde mich auch die Befestigung innerhalb der Kolben, ich hatte bei dir Schrauben durch die Magnete gesehen, kann mir aber keinen weiteren Reim darauf machen. Wenn du diese Information teilen würdest, wäre das toll. Sofern du damit eine Mark verdienen möchtest, was auch legitim ist, bitte überlesen
Beste Grüße,
Florian
Ich möchte meine kolben auch mit Magneten ausstatten weil ich das ohne Bleche für die beste Lösung halte. Wie genau man die Magnete in den kolben fixiert und welche Magnete man nimmt wäre für mich auch interessant.
Grüße Timo
Hi Florian,
Lufthutzen sind natürlich auch ein Weg, Bremsen zu kühlen. Aber für mich ist das eher die zweite Wahl, weil ich überzeugt bin, dass eine gute Bremse auch ohne das auskommt.
Ich stimme dir voll zu, dass Weglassen der Federbleche den Kühlluftdurchsatz durch die Bremse begünstigt.
Bezüglich der Magnetkolben möchte ich keine Details veröffentlichen, da ich in deren Entwicklung einiges an Gehirnschmalz reingesteckt habe und natürlich auch Verbesserungen vornehmen musste. Heute sind die Dinger auf einem Stand, dass sie gut funktionieren (selbst in der DLC).
Kostenmäßig ist es nur interessant, eine grössere Stückzahl von Kolben zu fertigen. Einzelfertigung treibt die Kosten logischerweise in die Höhe.
Deshalb bin ich auch nur dann bereit, einen Entwurf für die kleinen Kolbendurchmesser der M50 zu machen, wenn ich hinterher eine gewisser Stückzahl in Aussicht habe.
Grüße Rolf
Hallo Rolf,
was wäre denn eine akzeptable Menge?
Gruß,
Timo
Hallo Rolf,
Ich bin auch deiner Meinung das eine gute Bremse ohne zusätzliche Kühlung auskommen sollte.
Wenn ich mir mit der Kühlung allerdings Titankolben ersparen kann, mache ich das gerne.
Den notwendigen Respekt vor der Entwicklung und deinem Hirnschmalz bringe ich dir gerne entgegen.
Wenn du magst/kannst, nenn uns doch mal einen Preis für die Versionen die du jetzt schon verkauft hast. Dann kann man sich schonmal auf eine Größenordnung einstellen und dementsprechend ernsthaftes Interesse bekunden.
Bis hierhin trotzdem schonmal ein großes Dankeschön für dein Engagement
Gruß Florian
Na so 80 Kolben, also für 20 Bremssättel = 10 Motorräder sollten es schon sein.
Grüße Rolf
Der Preis könnte in der Größenordnung von € 160.- liegen für 8 Kolben = 2 Sättel. Titankolben kosten knapp € 390.-
Grüße Rolf
Das ist doch mal eine Ansage!
Ich werde Ende des Monats am Slovakiaring testen und gucke dann mal was ich mache…
Vielleicht reichts ja so schon, auf der anderen Seite: Wie war das mit Winter und G.A.S?
Eigentlich muss ich das haben, schon alleine wegen der Technikbegeisterung.
Ich melde mich aufjedenfall dazu, vielleicht finden sich in der Zwischenzeit genug „Mittäter“…
Danke schonmal für das Angebot,
Liebe Grüße, Florian
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Der Preis könnte in der Größenordnung von € 160.- liegen für 8 Kolben = 2 Sättel. Titankolben kosten knapp € 390.-
Grüße Rolf
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Hallo Rolf,
haben sich ein paar Interessenten gefunden? Ich hätte in jedem Fall Interesse.
Grüße
Fabian
Der Preis könnte in der Größenordnung von € 160.- liegen für 8 Kolben = 2 Sättel. Titankolben kosten knapp € 390.-
Grüße Rolf
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Hallo Rolf,
haben sich ein paar Interessenten gefunden? Ich hätte in jedem Fall Interesse.
Grüße
Fabian
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Hi Fabian,
danke für dein Interesse. Aber so wirklich groß ist das Interesse bisher noch nicht. Mit dir sind es bisher konkret zwei, aber wie geschrieben, sollten wir schon so 10 Interessenten haben, damit ich den genannten Preis erreichen kann.
Grüße Rolf
Melde hiermit Interesse an, also schon drei
Ich wäre auch dabei
Ich wär auch nicht abgeneigt