Mein erstes Mal auf der Renne in Oschersleben hat mich ja nun unglücklicherweise gepackt und ich will das unbedingt wieder haben. Vielleicht nicht unbedingt nochmal mit der Futura, weswegen ich mir für kleines Geld jetzt erst einmal ne GSXR 750 K7 geholt habe (ich hoffe, dass ich damit hier überhaupt mitreden darf?). Die wird über den Winter für die Renne fertig gemacht (erstmal nur Rennpappe und diverse Schoner) und dann will ich wieder fahren.
Jetzt habe ich von Veranstaltungen gehört, bei denen es eine „Open Pitlane“ (heißt das so?) gibt. Also freies Fahren ohne das Korsett der 20-Minuten-Turns. Mir erscheint das sehr reizvoll, untertägig je nach Lust und Laune fahren zu können. Vielleicht mal nur eine Runde, vielleicht aber auch mal 30 Minuten am Stück, wenn es läuft. Habt Ihr ne Meinung dazu? Gibt es da - vor allem vor Einsteiger - auch echte Nachteile (z.B. dass alle „Leistungsklassen“ gleichzeitig fahren)?
Solange der Grundspeed nicht vorhanden ist rate ich davon dringend ab. Außerdem sollte die Strecke bekannt sein, sonst gibt das nur unnötige Gefahrensiruationen.
Erst einmal Glückwunsch zu deinen Kringeleisen.
Mitreden kann man selbst mit einer 125iger, hier sind auch welche die mit einer 250iger fahren.
Mit ein paar kleinen Änderungen fangen alle an, doch es dauert nicht lange und erweitert schnell um ein paar Teile.
Nach meinen zweiten Rennstreckentraining habe ich mir auch eine günstige Einsteigermaschine geholt und zum Testen war ich in Zolder, der Veranstalter ( mitlerweile Pleite) hat die Leute nicht nach können sondern nach Anmeldedatum eingeteilt.
Kann man mit freien Fahren vergleichen, wenn man die wichtigsten Regeln beachtet geht es.
Kannst Du mir genauer schildern, warum ich das lassen sollte? Stelle ich damit eine Gefahr für schnellere Fahrer dar, oder was meinst Du genau? Sind genau die Überlegungen, die ich ja gerade anstelle.
Bei „open Pitlane /open Track“ habe ich bis jetzt noch keine Gruppeneinteilung erlebt (wiederspricht ja auch der Sache) . Wenn du die Strecke nicht kennst und dort unberechenbar rum „eierst“ dann bist du einfach ein Risiko für dich selbst und andere .
Soweit klar. Ich kenne nur OSL und ich würde auch niemals eine Strecke bei den ersten zwei, drei Turns ohne Instruktor fahren. Genau aus den von Dir genannten Gründen. Aber wenn man dann so ungefähr die Ideal-Linie kennt, dann sollte das Konzept des Open Track doch auch alles ein wenig entspannen, oder? Wobei ich natürlich gerade bei diesem Konzept keine Turns habe, für die ich mir einen Instruktor nehmen könnte
Mein Ansatz war, dass bei den 20-Minuten-Turns der Ehrgeiz stärker ist, jede Runde optimal auszunutzen (mit dem entsprechenden Risiko-Potential). Bei Open Track kann man eher mal ne Boxendurchfahrt einlegen, ohne irgendwas zu verschenken. So jedenfalls mein naives Denken.
Den Gedankengang: Was bezahlt ist muss ich nutzen solltest du ganz schnell streichen, das endet sonst definitiv im Dreck, mangels Kondition , Konzentration oder Übermut.
Die Linie sollte auf jeden Fall sitzen und gehalten werden , die Geschwindigkeit ist dann eher Nebensache.
Open Pitlane für Einsteiger ist in der Tat eher gefährlich. Wenn du es nicht gewohnt bist und einer schnellerer stellt sich bei dir einfach rein oder überholt dich an einer Stelle, wo du nicht damit rechnest, erschrickst du dich.
Im blödesten fall machst du dann etwas, was du normal nicht tun würdest und liegst auf der Nase.
Ich bin früher nur open Pitlane gefahren. Es hat schon seinen Charme, wenn man mal was am Bike umstellen und gleich wieder rausfahren und probieren kann.
Rein auf die Fahrzeit herunter gebrochen, fährst du bei open Pitlane weniger, als mit Gruppeneinteilung, da du keinen Druck hast, dass jetzt dein Turn dran ist.
Keine gute Idee. Das A und O bei laufendem Rennbetrieb sind homogene Leistungsklassen. Die hohen Geschwindigkeitsunterschiede führen sonst zu teilweise haarsträubenden Situationen, die man in der Regel vermeiden möchte. Während der langsame Fahrer bei 200m bremst, schaltet der schnelle Fahrer hier nochmal hoch. Was dabei alles passieren kann, kann sich jeder selbst ausmalen.
Anders verhält sich das natürlich, wenn die Strecke bei Regen komplett geöffnet wird. Hier sind aber deutlich weniger Leute unterwegs und wegen der Nässe grundsätzlich vorsichtiger.
Wir hatten mal einen Einsteiger dabei, der irgendwie bei Gruppe B anstatt Gruppe D rausgefahren ist. Der kam kreidebleich wieder rein und sagte er hätte regelrecht Angst bekommen. Er peilt eine Kurve an und dann innen und aussen jeweils von 3 Motorrädern überholt worden. Bei open pitlane sind die Unterschiede, auch in den Kurventempi einfach viel zu gross. Jeder, der mal ein 2 Stunden Rennen mitgefahren ist wird das bestätigen, es ist einfach zu gefährlich.
Gruß Andy 007
Vielen Dank erst einmal allen für Eure Erklärungen und Meinungen zum Thema.
Generell habe ich auch enormen Respekt vor den Gefahren, die durch die unterschiedlich schnellen Fahrer entstehen können.
Schaut man z.B. der schnellen Gruppe in OSL zu, wie sie Ende Start-Ziel im Pulk gefühlt genau gleichzeitig bremst, dann kann man sich schon vorstellen was passiert, wenn da ein langsamerer Fahrer hineingerät. Ähnlich beim Beschleunigen am Anfang der Geraden. Insofern finde ich das Konzept der homogenen Gruppeneinteilung schon sehr gut. Auf der anderen Seite hätte ich mir auch vorstellen können, dass bei einer offenen Strecke über vielleicht 8 oder 9 Stunden die Anzahl der Fahrer, die gleichzeitig auf der Strecke sind extrem zurück geht. Auch hätte ich mir vorstellen können, dass bei offener Strecke deutlich weniger mit „Messer zwischen den Zähnen“ gefahren wird, wenn man mal auf einen langsameren Fahrer aufläuft. Ist ja schließlich kein Turn, der nach 20 Minuten wieder vorbei ist und man dann erst wieder lange warten muss, bis man wieder auf die Strecke darf.
Ich glaube, ich höre im ersten Schritt einfach mal auf die erfahrenen Fahrer hier und schaue mir sowas im zweiten Schritt einfach mal als Zuschauer an.
Danke noch mal an alle für den Input!!!
Mach dir da keinen großen Kopf.
Ich denke wenn es eine Veranstaltung ist ohne Hirnlose gibt es da gar kein Problem.
Klar wirst da ab und an so dermaßen verblasen werden, aber das weißt ja vorher schon das dies passieren wird, dann kannst dich drauf einstellen. Aber glaub mir die schnellen die wissen schon wo es geht und wo nicht.
Nur so als Beispiel, fahre in der langsamsten Gruppe und dann räumt dich so ein übermotivierter Depp ab, des kann genauso passieren.
Also is egal ob open Pitlane oder Gruppe, passieren kann immer was.
Ich habe einen guten Kollegen (bj.70) der erst seit 2 Jahren seinen Motorradlappen hat. Der war schon immer mal mit auf Strecke wenn ich gefahren bin (meist Brünn). Der Kollege fährt auch im Straßenverkehr sehr gemütlich und ist eher zurückhaltend unterwegs mit seiner XT1200Z , aber wirkt recht sicher.
jedenfalls hatte er gefragt ob er am ende der Trackdays , bei Open Pitlane, eventuell mal mit meiner RSV4, um den Kurs(Brünn - GP Strecke) gurken kann. Halt mal drüber fahren und anschauen etc… ICh war super skeptisch und hatte auch echt schiss in der Buchse(auch wegen Slicks, wenn der die kalt fährt etc…). Habe mir dann erstmals angeschaut wer dort so bei open pitlane unterwegs war. Waren nur 3 Fahrer… Also überlegt… pro/kontra…= Also Ok, mache… LOS!
Der ist da draußen rumgerollt da hatte ich echt bedenken( schon mächtig langsam). Aber auf der Strecke gibt es ja auch Rücksichtnahme und der Veranstalter der ein mit schaut. Die anderen Fahrer haben ihn dann gleich wahrgenommen und gut war. Am Ende hat er von Runde zu Runde mehr Selbstbewusstsein getankt und kam später glücklich und sicher in die Box zurück. Der Nebeneffekt war das andere langsame Fahrer, die sich bis dahin nicht getraut hatten, dann auf die Strecke kamen. Am Ende waren noch 2 andere „Beginner“ im open pitlane recht gemütlich unterwegs.
Dieses Jahr dann hatte er seine Super Tenere 1200Z dabei undhatte einen gesamten Trackday dafür gebucht. XD … es war geil!! Das Spektrum der Mopeds und Fahrer an der Rennstrecke ist natürlich gigantisch. Aber ich würde mich nicht schon vorher dagegen entscheiden im Open Pitlane ein wenig Erfahrung zu sammeln oder generell bei Track days in den unteren Gruppen. Je nach Veranstalter passt das schon sehr gut vom Niveau.
Will die Fahne für „Bedenkenlos“ nicht hoch halten, doch bei Hafeneger in der gelben Gruppe hat auch etwas von freies Fahren, zwischen den langsamsten und den schnellsten in gelb sind schon mal locker 20sec. unterschied.
Selbst in der blauen Gruppe sieht man meinungsunterschiede beim Bremsen zwischen 600er und 1000er.
Bei den offenen Fahren sollte man nicht auf zeitenjagt gehen, es ist eher etwas dafür um Routine zu bekommen usw.
Man sollte schauen wie voll/leer die Strecke ist und danach Handeln.
Mit Hirn fahren bringt da ein nach vorne.
Lass es. Meiner Meinung nach immer. Und ganz besonders als Einsteiger. Das willst du nicht. Wenn du in O’leben vor dem Shell-S bremst, dich mental auf die Rechts- links Kombination vorereitest und dir 5/6 schnelle Jungs innen reinstechen, ist DEINE Linie im A… Weil DU nämlich gar nicht verhindern kannst darüber nachzudenken ob da nicht noch ein 7. kommt und dich abräumt. Automatisch lässt du innen immer 1,5 m Platz. Damit ist, ich wiederhole mich, DEINE Linie nix mehr wert. Sätestens in der 5. Runde ist Angst dein ständiger Begleiter.
Oder du steckst in der 6. Runde im Kies. Weil am Scheitel der 8.&9. durchschlüpfen, DU vor Schreck aufrichtest und Dir dann der Asphalt ausgeht
Und dann hast DU keinen Spaß mehr.
Ganz unabhängig von der absolut realen Gefahr von Auffahrunfällen, die mit den Geschwindigkeitsunterschieden exponentiell steigt. Gerade heute live erlebt Ende Start/Ziel. Und das war in der normalen Bremszone. Da hat nur einer etwas früher gebremst, der andere etwas später. Spektakulär der Effekt. Moped absoluter Kernschrott. Rahmen zweigeteilt, Gabel zerfetzt. Der Fahrer hat eine ganze Batterie von Schutzengel gehabt. Nur leichte Prellungen. Wenn man in der Bremszone mitten auf der Straße sitzt und 6 andere um einen rum mit 240 +x ankommen um auf 100 runter zu bremsen, dann kann keiner ausweichen. Da geht es nur noch mit Glück zu, dass da kein Sepang-oder Fischereihafenunfall geworden ist.
Ich will mir gar nicht vorstellen, wie sowas ausgeht zwischen richtig schnellen Fahrern und Einsteigern.
Lass es! Es ist spassbefreit und gefährlich. Du tust dir und anderen keinen Gefallen.
Open Pitlane ist was für Leute, deren Rundenzeiten im Bereich von Rundenrekord +max 10 sec liegen.
Wer bietet überhaupt noch Open Pitlane an? Sicherlich niemand in Oschersleben. Wir waren Anfang des Jahres in Alcarras für 5 Tage Open Pitlane mit Carsten Wagner, das hätte auch Anfängern getaugt. So wenig Stürze habe ich bei einer Veranstaltung selten erlebt.
Also eigentlich ist alles gesagt. Wie ich das erste Mal auf der Rennstrecke war, bin ich mit Instruktor 1 1/2 Tage gefahren. Danach ohne.
Finde als Einsteiger finde ich Instruktor immer sinnvoll, da Linie…Bremspunkte gezeigt werden und man auch ein Gefühl für die Strecke, Moped und das ganz Drumherum bekommt. Man kann nur lernen.
Freies Fahren bietet noch Dreier Racing in Rijka an…eine ganze Woche.