Gerne möchte ich euch in dieser dunklen Jahreszeit am Ventilfeder/n Wechsel teilhaben lassen.
Das Motorrad ist eine 2017er RSV4 RF eines Freundes, die nur auf der Rennstrecke bewegt wird und ca. 4500km gelaufen hat.
Im Vorfeld muss angemerkt werden, dass das nichts mit der Arbeit eines Händlers zu tun hat, sondern die Arbeiten von mir und einem Freund privat an seiner Race RSV4 RF ausgeführt wurde.
Der größte Aufwand ist meiner Meinung nach wohl, die Köpfe ab zu bauen damit die Ventilfedern professionell gewechselt werden können.
Der Abbau des Zylinderkopf geht an der hinteren Zylinderbank meiner Meinung nach nicht ohne den Ausbau des Motors.
Also die Köpfe liegen auf dem Tisch und es geht los, die Tassenstössel müssen raus und dann die Shims.
Wie bekommt man jetzt die Federn raus, im Prinzip ganz einfach. Federteller mit Feder nach unten drücken und die Keile raus nehmen.
Allerdings ist das in der Praxis mit ein paar Problemen verbunden. Der obere Federteller sitzt oft sehr stramm und will sich nicht von den Keilen lösen.
Also, los gehts!
Jetzt die Keile mittels Teleskop Magnetstab rausholen…oberen Federteller abnehmen, dann liegt die Feder bzw. die Federn frei…
Federn raus nehmen
Falls das je jemand von euch selber versuchen sollte, der das vorher noch nie gemacht hat, mach es nicht!
Du kannst dabei den Ventilschaft beschädigen ohne dass du es bemerkst, die Folgen wären grausam.
Danke für den Einblick. Gabs einen speziellen Grund weshalb Ihr die Ventilfedern erneuert bei der Kilometerzahl? Sind es 4,5tsd KM Gesamtkilometer? Wieviel davon sind denn Renn-KM?
vor allem beim einlegen der Keile, also beim Zusammenbau. Aber wenn du das gerne selber versuchen willst, will ich dich natürlich nicht davon abhalten.
@Engin#19
Das sind 4500km auf dem Tacho. Du hast recht, das wäre noch nicht notwendig gewesen. Also eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Dazu müsstest du Dir wohl ein Werkzeug bauen und es versuchen, bei Autos wird das ja manchmal so gemacht. Zumindest gibt es auf Youtube einige Videos dazu. Auf Grund der beengten Platzverhältnisse ist das aber mit den Werkzeugen die man kaufen kann nicht möglich. Zumindest habe ich noch nichts brauchbares gefunden.
Hmm, mein Händler, der gute Bob aus Aue macht das ohne Kopfdemontage, habe direkt daneben gestanden und durfte assistieren ( Tüten aufreissen und so was ).
Gruss Andy007
Im Prinzip ging es nur darum, ein paar Einblicke zu gewähre und mal wieder einen technischen Beitrag in dieses sehr ruhige Forum zu schreiben.
@bärchen und @Andy007, wie wäre es wenn einer von euch mal eine kleine Foto Doku darüber schreibt, wie das ohne Zylinderkopf ausbauen geht, also der Ventilfederwechsel mit dem speziellen Werkzeug.
ej#25 wenn du die Köpfe komplett demontierst, kontrollierst du dann auch einzeln die Ventile? Sprich komplett aus den Führungen rausziehen und auf Maßhaltigkeit, Sichtschäden, Rundlauf …. prüfen. Weil ist es nicht gefährlich, dass man dabei die Ventilschaftdichtung durch die Einstiche am Ventil beschädigt?
ich finde die Idee und Ausführung des Werkzeuges von Bärchen für den Federspanner genial.
Sag Andi, hast du hierbei immer den betroffenen Kolben auf den oberen Totpunkt gestellt, um zu verhindern, dass im Fall des Falles das Ventil nicht in den Zylinder fällt. Mein Kompressor hat einen Einschaltdruck bei 6bar - reicht das aus um die Feder in der Position zu halten um gefahrlos die Keile ein- und auszubauen?
da reichen 3bar wenn alles dicht ist.
das Ventil wird nie in den Zylinder fallen, weil es von der Schaftdichtung etwas gehalten wird. die Ventilkeil Kerbe im Ventilschaft geht nur mit Nachdruck durch die Schaftdichtung.
Sorry, bin ja nicht Andi.
MIt dem Werkzeug kannst du schnell die Federn wechseln, aber du kannst nichts bewerten. Weder die Ventile noch die Führungen noch…
Danke für die Info!
Wusste nicht, dass der Ventilschaft nicht „durchflutschten“ kann - somit sind meine Bedenken unbegründet, dass eine unfreiwillige Kopfdemontage blühen könnte.
Muss ohnehin demnächst das Ventilspiel einstellen, da werde ich schon mal den Druckluftadapter vorbereiten und testen um mich im Herbst um die Federn kümmern zu können.